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Bürgermeister Josef Putz (FWG) im großen AS-Interview

„Die Leute wollen alle nach Salzweg!“

Der Andrang ist riesig: Josef Putz könnte im Handumdrehen 50 Bauparzellen in Salzweg verkaufen − wenn er sie hätte. (F.: PNP)

Der Andrang ist riesig: Josef Putz könnte im Handumdrehen 50 Bauparzellen in Salzweg verkaufen − wenn er sie hätte. (F.: PNP)

09.08.2020

Mit großer Mehrheit wurde Josef Putz im März im Amt bestätigt. Mit der AS spricht er nun über die Ziele innerhalb seiner Amtszeit, das Thema Flüchtlinge, die Nordtangente und warum das Thema Bauland in Salzweg momentan ein sehr heißes Eisen ist. AS: Herr Putz, Sie wurden bei den Kommunalwahlen im März souverän wiedergewählt. Die Wähler haben Ihre Arbeit der letzten Jahre honoriert. Welche Ziele und Pläne haben Sie für die kommenden sechs Jahre? Josef Putz: Ich habe für die kommenden Jahre sehr klare Vorstellungen und zahlreiche Projekte in der Pipeline. Eines der wichtigsten ist die Ortskernrevitalisierung „lebenswerte Mitte in Salzweg am Goldenen Steig“. Wir nehmen damit an einem städtebaulichen Wettbewerb teil, der auf ISEK beruht und erwarten im kommenden Frühjahr die Ergebnisse. Wir wollen so wieder Leben in die Mitte von Salzweg bringen, Kommunikationspunkte schaffen und Aufenthaltsorte mit kleinen Läden und einer Art Marktplatzsituation rund um das Rathaus. Dieses wird momentan umgebaut. Durch die Verlagerung des Bauhofs ins Gewerbegebiet Straßkirchen haben wir zudem Platz gewonnen. Außerdem dürfen wir die Kirchenwiese und das Umfeld der Kirche nutzen, was das Problem, dass wir in der Ortsmitte nicht allzu viel Raum haben, erheblich vermindert. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Bildungseinrichtungen. Die Grund- und Mittelschule Salzweg werden momentan energetisch saniert mit einem Gesamtvolumen von 1,8 Millionen Euro und bei der Grundschule Straßkirchen wird die Turnhalle runderneuert. Außerdem planen wir einen Kita-Neubau in Straßkirchen. Ein weiterer Punkt, der mir sehr am Herzen liegt, ist die digitale Infrastruktur mit dem Ausbau des Glasfasernetzes. Und auch das Sanierungsprogramm der Außenstraßen und der Ausbau des Kanals sind wichtige Themen, die ich in meiner Amtszeit angehen möchte.

Seit der Flüchtlingskrise 2015 lebt man in Salzweg schon rein örtlich bedingt sehr intensiv mit den Asylbewerbern zusammen. Wie hat sich das bis dato entwickelt?

Das war anfangs schon ein großes Thema, dass in dem alteingesessenen Wirtshaus mitten im Ortskern eine Gemeinschaftsunterkunft eingerichtet wird. Anfangs gab es dazu viele Fragen, die nicht immer so beantwortet wurden, wie es sich unsere Bürger gewünscht hätten.Das hat natürlich Sorgen und Unruhe geschürt. Aber das hat sich jetzt gut eingependelt. Wir haben zwei sehr engagierte ehrenamtliche Helferkreise, die sich vor allem um die Kinder kümmern. Diese besuchen nun auch die Kita in Salzweg und sind auch in der Schule gut integriert.

Hat sich die Situation seit dem Corona-Ausbruch wieder beruhigt?

Ja hier ist alles wieder im Lot. Die Leute sind wieder gesund. Das Problem hier war meiner Meinung nach auch der Mangel an Informationen. Dann entstehen bei den Leuten Sorgen. Aber die Helferkreise haben sich auch da unheimlich stark gekümmert. Und wir haben mittlerweile auch einen guten Draht zur Regierung von Niederbayern, damit wir besser mit Informationen versorgt werden.

In Passau wird es für Familien mit Kindern immer schwieriger erschwingliches Bauland zu bekommen. Immer mehr zieht es in die direkte Nachbarschaft der Dreiflüssestadt. Profitiert Salzweg davon?

Und ob! Salzweg profitiert davon sehr sehr stark. Ich würde momentan sogar sagen: Die Leute wollen alle nach Salzweg! Ich könnte jetzt sofort aus dem Stand 50 Bauparzellen verkaufen, wenn ich sie hätte. Die Vorteile liegen auf der Hand: Passau ist nur einen Katzensprung entfernt und die Verkehrsanbindung ist exzellent. Wir überlegen momentan sehr intensiv,wo es sinnvoll ist Bauland auszuweisen. Wir wollen aber auch eine Ortsinnenentwicklung forcieren und in bestehenden Siedlungen jungen Familien Bauland anbieten. Dieses Thema wird im Gemeinderat gerade intensiv diskutiert.

Wie sieht es im Bereich Gewerbeansiedlungen aus?

Hier haben wir direkt neben der B12 fünfeinhalb Hektar reine Baufläche für Gewerbe geschaffen. Die Erschließung ist jetzt soweit abgeschlossen. Wir haben auch hier einen unheimlich hohen Zuspruch bekommen. Es wurden schon konkrete Grundstücksverkäufe getätigt und Grundstücke reserviert. Es ist praktisch schon alles belegt.Wir wollen hier in nächster Zeit bis zu 300 Arbeitsplätze schaffen. Das ist auch für die ökologische Entwicklung sehr wichtig, wenn die Leute Arbeit vor Ort finden und nicht mehr pendeln müssen. Familien siedeln sich dann auch vor Ort an. Das ist ein wichtiger Kreislauf.

Die Verkehrssituation in Passau ist immer noch ein heißes Thema. Das Damoklesschwert Nordtangente schwebt nach wie vor über Ihrer Gemeinde. Was ist Ihre Position dazu? Kommt die Nordtangente oder nicht, was denken Sie?

Ich denke, dass es sinnvoller ist, die bestehenden Verkehrswege optimal auszubauen. Das geht viel schneller und hilft unserer Industrie und Wirtschaft mehr als dieses Hirngespinst, das seit fast einem halben Jahrhundert durch die Köpfe geistert. Dadurch wird der Ausbau des aktuellen Verkehrsnetzes nur blockiert. Meiner Meinung nach wird die Schiene auch zu wenig hinterfragt. Der Passauer Bahnhof müsste besser angebunden werden. Man muss bei der Nordtangente auch den Kostennutzenfaktor sehen. Ich denke, sie wird nie verwirklicht werden. Stattdessen sollte man den ÖPNV besser ausbauen, eine Anbindung an das Stadtbusnetz forcieren.Auch eine Busspur auf der B12 wäre denkbar.Oder ein Umsteigezentrum in Salzweg mit Park and Ride.

Tut sich etwas Neues im Bereich Tourismus in Salzweg?

Salzweg ist von der Lage her genauso hervorragend wie Büchlberg oder Eging. Bei uns ist zwar kein großer Tourismusbetrieb ansässig, aber Salzweg hat auch einiges zu bieten. Das Ilztal und der Stausee Oberilzmühle sind immer einen Ausflug wert. Wir wollen noch einige Wander- und Fahrradwege in der kommenden Legislatur ausbauen. Wir haben sehr schöne Biergärten und bieten eine gute Aufenthaltsqualität. Aber vor allem macht uns auch die Nähe zur Stadt Passau aus. Interview: Petra Stadler

Aus Alt wird Neu

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So soll das Salzweger Rathaus aussehen, wenn es fertig ist und ...
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... so sah es während der Umbaumaßnahmen aus. (F.: PNP/Mertl)

Mitte Juli 2018 wurde mit der von Architektin Helgamaria Zeilbergergeplanten Neugestaltung des Rathauses in Salzweg begonnen.  

Seitdem ist viel passiert: Im ersten Bauabschnitt hatte man den nördlichen Teil des Hauses inklusive Keller saniert. Im zweiten Abschnitt renovierte man den mittleren Teil, in dem das neue Bürgerbüro und die Verwaltung untergebracht werden. Die Büros konnten bereits im Frühjahr bezogen werden. Nun, im dritten und letzten Teil des Umbaus ist der südliche Bereich an der Reihe, der den neuen Sitzungssaal und das Trauungszimmer beherbergen soll. Der Eingang in das Rathaus wurde von der Straßenseite auf die gegenüberliegende Seite verlegt. Zuguterletzt wird dann noch die Fassade neu verputzt und soll in einem hellen Beige-Ton gestrichen werden. Bis November soll dann alles fertig sein. Von Petra Stadler

Das Wappen der Gemeinde

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Das Salzweger Wappen

Das Wappen der Gemeinde Salzweg wird wie folgt beschrieben: Schräg links geteilt von Silber und Rot; oben ein rotes Salzfass, unten zwischen zwei silbernen Schrägbalken ein schräg gestellter goldener Lilienstengel.

Die Bestandteile des Wappens wurden so abgeleitet: Die zur Gemeinde Salzweg gehörenden Ortschaften lagen im sogenannten Passauer Abteiland.

Das Kloster Niedernburg hatte die weitaus größte Bedeutung für die geschichtliche Entwicklung Salzwegs. Etwa zwei Drittel der Anwesen standen im Besitz des Klosters. Aus diesen geschichtlichen Gegebenheiten wird der Lilienstab abgeleitet, der als Sinnbild auf den Siegeln des Konvents seit dem 13. Jahrhundert neben der Madonnendarstellung erscheint. Ein Teil der oben genannten Güter kamen im 14. Jahrhundert aus dem Besitz der Passauer Ministerialfamilie von Urleinsberg an das Kloster. Das Wappen der Urleinsberger zeigt zwei Schrägbalken, die ebenfalls eingearbeitet wurden. Das Salzfass gibt einen Hinweis darauf, dass der Säumerweg nach Böhmen durch Salzweg verlaufen ist.Die Farben Rot und Silber deuten auf das Wappen des früheren Hochstifts Passau hin. (pes)  
        

Liebe interessierte Leserinnen und Leser,  

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Salzweg ist eine prosperierende Gemeinde, idyllisch gebettet im Auslauf einer herrlichen Bayerwaldlandschaft auf einem kleinen Höhenrücken nördlich der Donau und östlich der Ilz. Das einzigartige Ilztal zählt bundesweit zu den schönsten Flusslandschaften. Der Ort liegt in direkter Nachbarschaft zur Stadt Passau und ist gut angebunden an die Bundesautobahn A 3.

Die Gemeinde Salzweg umfasst ein Gebiet von knapp 32 Quadratkilometern. Ein vielfältiges Vereinsleben und abwechslungsreiche Veranstaltungen kennzeichnen eine intakte und lebendige Gemeinschaft der rund 6875 Einwohner zählenden Kommune.

Die beiden Hauptorte Salzweg und Straßkirchen, gelegen am historischen Goldenen Steig, bieten alles, was eine attraktive, kinder- und familienfreundliche Gemeinde ausmacht.

Salzweg, als moderner Wohn- und Gewerbestandort zeichnet sich nicht nur durch eine hohe Lebensqualität mit hervorragender Infrastruktur aus, sondern vor allen Dingen dadurch, dass die wichtigsten Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens und des kommunalpolitischen Handelns transparent sind. Unser aller Anliegen ist es, das Erreichte erfolgreich zu sichern und zielgerichtet zu verbessern. Dies gelingt nur durch ein vertrauensvolles Miteinander von Verwaltung, Institutionen, Vereinen, Gruppen und einer engagierten Bürgerschaft.

Diese Form des neuen Miteinanders hat dazu geführt, dass in Salzweg eine ganze Reihe von außergewöhnlichen Projekten gemeinsam mit den Menschen vor Ort angegangen werden können. Dieser eingeschlagene Weg sichert, dass unsere Bürgerinnen und Bürger die Chance haben, an der Zukunftsgestaltung ihrer Kommune direkt und aktiv mitwirken zu können. Wichtig dabei ist, dass Ideen offen und unvoreingenommen diskutiert werden, damit zum Wohle aller, die jeweils beste Lösung gefunden werden kann. Der Umbau des Rathauses mit neugeschaffener Verwaltungsstruktur hin zu einer bürgerfreundlichen Dienstleistungsbehörde, die Auslagerung des Bauhofes in ein modernes Gewerbegebiet zu einer zentralen technischen Einheit sind Eckpfeiler für die künftige fortschrittliche Ausrichtung der Kommune.

Ich hoffe, die Präsentation weckt Ihr Augenmerk und zeigt, wie bunt, abwechslungsreich, interessant, liebens- und lebenswert die Gemeinde Salzweg mit ihren insgesamt 52 Ortsteilen ist. Für Fragen stehen unser Bürgerservice, die Gemeindeverwaltung und ich selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Josef Putz, 1. Bürgermeister

Zahlen, Daten, Fakten

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Beliebtes Ausflugsziel: Der Stausee Oberilzmühle. (F.: PNP)
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Salzweg−Idylle einerseits, die Nähe zu Passau andererseits.

- Einwohnerzahl: 6875
- Wahlberechtigte: 5477
- Gemeindefläche: 31,91 km²
- Höhe: 310-459 Meter über dem Meeresspiegel
- Bevölkerungsdichte: 215 Einwohner pro km²
- Geburten: 57
- Haushalte: 3409
- Arbeitsplätze im Ort: 2721
- Einkommenssteuer: ca. 4,1 Millionen
- Gewerbesteuereinnahmen: ca. 3,3 Millionen
- Kindergärten: Kindergarten St. Rupert Salzweg, Kindergarten St. Georg Straßkichen, Waldkindergarten „Unterm Regenbogen“ Passau-Salzweg
- Bildungseinrichtungen: Grund- und Mittelschule Salzweg, Grundschule Straßkirchen, zwei Büchereien
- Soziale Einrichtungen: Seniorenzentrum, Gemeinschaftsunterkunft Freizeitmöglichkeiten: Elf Kinderspielplätze im Gemeindegebiet, Sportplätze, Tennisanlage und Beachvolleyball-Platz, Ilz-Stausee Oberilzmühle, zahlreiche Wanderwege sowie ein vielfältiges Angebot an Vereinen