Bayerbach. Die Wallfahrtskirche Langwinkl hat Geschichte und viele Geschichten geschrieben. Zu allen Zeiten hat sie die Menschen bewegt. Deshalb haben viele die Renovierung, die 2016 begann, verfolgt. Die in ihrer Substanz stark bedrohte Kirche konnte gerettet werden, obwohl noch manche negative Überraschung, z.B. der berüchtigte Hausschwamm, obendrein gekommen ist. Die Kostenschätzung des Bischöflichen Baureferats beläuft sich auf 600.000 Euro. 35 Prozent muss die Pfarrei aufbringen, 65 Prozent trägt die Diözese. Der Graubündener Baumeister Bartolomeo Viscardi hat einst die Pläne gefertigt. Die Stukkaturen im Inneren modellierten um 1685 Paolo d’Allio und Giovanni Battista Carlone, die Fresken des Presbyteriums dürfte der Passauer Maler Carl Adam geschaffen haben. Das große Deckengemälde der Himmelfahrt Mariens im Langhausfertigte Antonius Perdold 1693 auf Leinwand. Am 19. Mai 1686 wurde das Kirchlein von Weihbischof Johannes Maximus eingeweiht.
Renovierung abgeschlossen
Ihre Entstehung verdankt sie dem stumm geborenen Schmiedssohn Johann Grienwald aus Salzburg. Er fand auf der Anhöhe von Langwinkl ein Marienbild und erlangte die Sprache. So gelobte er, dort eine Kirche zu bauen. Zunächst entstand um 1640, also noch mitten in der Zeit des 30-jährigen Krieges, eine Holzkapelle. Bald darauf wurde mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen. Wundersame Geschichten, alle sorgsam im „Mirakelbuch“ in den Jahren 1644 bis 1772 aufgezeichnet, begleiten den Werdegang der Kirche in den nächsten 130 Jahren. Die Einträge im Mirakelbuch endeten eines Tages, nicht aber die Sympathie der Rottaler für ihre Wallfahrtskirche. Die hat sich zweifellos bis in die Gegenwart gehalten. Ein eigens gegründeter Förderverein hat bereits viel Geld gesammelt. Dafür gibt es hohes Lob von Pfarrer Hans Heindl:„Die Bevölkerung von Bayerbach und Umgebung ist sehr spendierfreudig, es ist eine große Hilfsbereitschaft da“,sagt er. Die Spendenkonten von Pfarrei und Förderverein sind noch nicht ganz leer, weisen aber dennoch eine Deckungslücke von 10.000 Euro auf, bis die bereits genehmigten Arbeiten abgeschlossen sind. Hinzu kommt noch ein großer Wunsch der Pfarrei, der die Altarraumgestaltung betrifft. Für die brauche man noch einmal rund 20.000 Euro, was gerade mit Blick auf die Funktion als Trauungskirche wichtig wäre. Die Zuschüsse dafür seien noch nicht genehmigt, weil auch die finanziellen Mittel der Diözese begrenzt sind, sagt Pfarrer Hans Heindl. Das Spendenkonto des kirchlichen Fördervereins Wallfahrtskirche Langwinkl bei der Rottaler Raiffeisenbank Bayerbach unter IBAN DE 77740670000103501787 besteht natürlich weiterhin. -vg