Die Stadt Pocking erweitert und saniert die Hartkirchner Betreuungsstätte für 2,5 Millionen Euro und schafft somit Platz für 76 Kindergartenkinder, 30 Krippenkinder und 12 Hort-Schützlinge.
Hartkirchen. Sonnig, luftig, hell, bunt, freundlich, wohnlich und vor allem sooo groß: Schlicht und einfach „wunderschön“ finden insgesamt 18 qualifizierte Betreuungskräfte den vollauf gelungenen Anbau des Hartkirchner Bruder-Konrad-Kinderhauses. Schon wenige Wochen nach dem Erstbezug fühlen sich die 75 Schützlinge der drei Kindergartengruppen (Altersstufe vier bis sechs Jahre) so wohl und geborgen wie zuhause.
Als bereits legendärer Altöttinger Kapuzinerpater hielt der Heilige Bruder Konrad einstmals für arme Pilger und hungrige Bittsteller an seiner Klosterpforte ein bescheidenes Gastmahl bereit. Seit 1995 ist er Schutzpatron des damals für insgesamt 65 Buben und Mädchen gebauten Kindergartens und so konnte der fromme Parzhamer Bauernsohn schon 17 Jahre später mit zusätzlich geschaffenem Platz einer weiteren Kindergartengruppe symbolisch Unterkunft gewähren. Doch der Nachwuchs-Boom bei der jüngeren Hartkirchner Häuslebauer-Generation hielt unvermindert an. „Schon wieder viel zu klein“, ließ Kindergartenleiterin, Tamara Wagner, nach ihrer Amtsübernahme 2018 gegenüber den Pockinger Stadtoberen Zahlen und Fakten sprechen: Für eine ganze Krippengruppe (null bis drei Jahre) von 15 Schützlingen fehlte nämlich schlichtweg der Platz. Eine Notgruppe musste deshalb kurzerhand im sonstigen Turnraum untergebracht werden.
Nicht weniger als 45 Meter lang und gut ein Drittel so breit: Für eine großzügige Kinderhauserweiterung (Gesamtfläche knapp 580 Quadratmeter) und derzeit noch laufende Bestandsanierung (gut 530 Quadratmeter) des Hartkirchner Bruder-Konrad Kinderhauses nahm die Stadt Pocking mit insgesamt 2,5 Millionen Euro „richtig viel Geld“ in die Hand. Staatlich gefördert wurde dabei der großzügige Zubau aus dem vierten Sonderinvestitionsprogramm(2017-2020) in Höhe von 326 000 Euro sowie mit einer Zuweisung des Freistaates Bayern (nach Art. 10 Bay FAG) von 856.000 Euro. Termingerecht geschaffen wurde damit ein neuer Gebäudetrakt für die Kindergartengruppen mit jeweils einem Nebenraum plus einem Sanitärraum und zwei Intensiv-Räumen. Zweckmäßig ergänzt wurde der Neubau durch einen geräumigen Speiseraum sowie mit Sanitärräumen für das Personal sowie ein Lagerraum inklusive.
Ein eigens geschaffener Verbindungsraum führt neuerdings zum Bestandsgebäude mit zentraler Garderobe für die Kinderhaus-Schützlinge in der jetzigen Krippengruppe. Doch das ist noch längst nicht alles: Im Bestandsgebäude werden außerdem zwei bestehende Kindergarten- zu Krippengruppen umfunktioniert und der bestehende Sanitärraum wurde für Krippenkinder neu konzipiert. Für letztere soll demnächst auch noch eine neue Garderobe im ehemaligen Leitungsbüro geschaffen werden.
Der Clou überhaupt: Den drei neuen Gruppenräumen vorgesetzt wurde die geräumige Pergola mit lindgrünen Sonnensegeln, die nicht nur bei Sommerhitze luftigen Schatten spenden, sondern auch bei leichten Regenspritzern mit warmen Temperaturen die „Open-Air-Spielterrasse“ unter Dach zugänglich machen.
Jede Menge Action bietet künftig direkt vor den Gruppen-Räumen der neu geschaffene Krippengarten als eigener Spiel- und Erlebnisreich mit Spielehaus, Klettergerüst und Netzschaukel für die Allerkleinsten. Auf dieKindergarten-Schützlinge wartet bei gutem Wetter neben dem bewährten Spielturm ein kreativer Wasser-Spielplatz mit einer feuchten Sandbank zum Pritscheln und Plantschen.
Ergänzt wird das Angebot des Kinderhauses für die rund ein Dutzend benachbarten Hortkinder der ersten bis vierten Grundschulklasse. Auf Wunschder-Elternkanndabei ab 11 Uhr ein AWO-Mittagessen eingenommen und danach bis 15 Uhr mit pädagogischer Betreuung ein Hausaufgaben- und Beschäftigungspensum absolviert werden.
Weil der gesamte Kinderhauskomplex keine eigene Heizungsanlage besitzt, erfolgt die notwendige Wärmezufuhr über die Hackschnitzelheizung der direkt angrenzenden Grundschule. Die hauseigene Photovoltaikanlage senkt schließlich nachhaltig die Stromkosten des Bruder-Konrad-Kindergartens – im wahrsten Sinne eine Wohlfühloase und zugleich ein großer Gewinn für die jüngste Hartkirchner Generation als quirligem Nachwuchs desuralten Marktfleckensnahe dem Inn. − nö