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Modernste Verwaltungstechnik hält nach Generalsanierung Einzug in ehemalige Justiz-Schreibstuben – Aufzug ermöglicht barrierefreien Stockwerk-Zugang

Neuer Rathaus-Glanz hinter alten Amtsgerichtsmauern

Fotos: Nöbauer

Fotos: Nöbauer

17.08.2020

Bad Griesbach. Eine vollauf gelungene Gebäudesanierung zwischen behutsamer Substanz-Restaurierung und fälliger Verwaltungsmodernisierung hat ihren Abschluss gefunden. Nach rund zweijähriger Projektphase mit exakt geplanten Um- und Ausbaumaßnahmen herrscht hinter alten Amtsgerichtsmauern am Schlossberg in Bad Griesbach neuer Rathausglanz.


Von 1910 und 1912 an exponierter Hanglage nahe dem Schloss errichtet, beherbergte der architektonisch gefällige Dreistock-Zweckbau noch bis drei Jahre nach der Landkreisgebietsreform im Jahr 1972 die Schreibstuben des danach aufgelösten Griesbacher Amtsgerichts. Zwischenzeitlich als „Einzeldenkmal“ nicht partiell, sondern quasi „universell unter Denkmalschutz“ gestellt, bestand die Restaurierungs-Herausforderung speziell darin, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen historischen Gegebenheiten und modernen Anforderungen zu bewahren – und das vom Erd- bis zum Obergeschoß.

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Die verzinkte Feuertreppe gewährleistet vom Sitzungssaal im OG einen sicheren Fluchtweg, dessen Funktionalität Bürgermeister Jürgen Fundke selbst geprüft hat.

Den über hundertjährigen Ursprungs-Charakter bewahren neben optisch-identischen Ton-Biber-Dachziegeln zusätzlich auch die äußeren Strukturputz- über den wärmedämmenden Unterputz-Schichten. Großes handwerkliches Geschick prägte gleichermaßen die Neueindeckung der Rathaus- Kuppel auf der Basis von dafür einzeln gefertigten Blech-Schablonen. Besonders großes Augenmerk erforderte das nicht nur erhaltens-, sondern auch sehenswerte Granit-Treppenhaus, welches durch den Einbau neuer feuerhemmender Türen und Fenster aus Holz und mit der Ertüchtigung der denkmalgeschützten Bestandstüren brandsicher gemacht wurde.

Hightech-Charakter besitzt schließlich der komplett neu installierte Aufzug für den barrierefreien Stockwerk-Zugang der Oberetagen als der größten baulichen Herausforderung bei der Maßnahme. Vom malerischen Schlossberg-Panoramablick her nicht einsehbar, bildet schließlich auf der Rathaus-Nordseite die verzinkte Feuertreppe einen direkten Fluchtweg aus dem Sitzungssaal im ersten Obergeschoß.

Den TV-bekannten Rustikal-Charme königlich-bayerischer Amtsgerichte verbreiten schließlich wie früher originalgetreu restaurierte Massivholz-Türen samt mitunter knarzenden Flur-Bodenbretter: Für eine Investitionssumme von insgesamt rund 1,4 Millionen Euro praktisch ein gleichsam rundherum neues Rathaus hinter alten Mauern, die dem Bad Griesbacher Verwaltungsgebäude eine beschauliche Historik-Atmosphäre in modernem Gewand verleihen. – nö.