Passau-Heining. Vorbei ist die beengte und längst nicht mehr zeitgemäße Unterbringung der Freiwilligen Feuerwehr Heining im bereits aus allen Nähten geplatzten Gerätehaus im Ortskern. Vor wenigen Wochen hat die ehrenamtliche Truppe den modernen und mit vielen durchdachten Details konzipierten Neubau im Gewerbegebiet Thann bezogen. Dank ausgeklügelter Technik auf dem aktuellsten Stand sind die Aktiven nun noch schlagkräftiger, wie der 1. Kommandant Markus Freundorfer betont.
Nach 17-monatiger Bauzeit war es nun so weit: Die Feuerwehr Heining durfte ihrer längst zu eng gewordenen Bleibe, 1964 realisiert und zwischenzeitlich geringfügig saniert, an der Heininger Straße – unmittelbar neben dem Friedhof der Pfarrei – den Rücken kehren. Dort wäre eine Modernisierung mit Anpassung an die heutigen Standards, insbesondere an die strengen Unfallverhütungsvorschriften, unwirtschaftlich gewesen. An eine Erweiterung war wegen der knappen Platzverhältnisse erst gar nicht zu denken. So entschied der Stadtrat, dass nur die Errichtung eines neuen Gerätehauses die Grundlage für eine weiterhin positive Entwicklung und Schlagkraft der Heininger Stadtteil-Wehrseinkann. Sie zählt gegenwärtig 164 Mitglieder, davon 40 aktive Frauen und Männer, zudem sieben Jugendliche und zwölf Kinder.
In enger Kooperation mit der WGP, der städtischen Wohnungs- und Grundstücksgesellschaft Passau mbH, fand die Stadt Passau ein passendes Grundstück im neuen Gewerbegebiet Thann. Das Areal ist mit 1600 Quadratmetern ausreichend groß bemessen. Das Gerätehaus weist eine Grundfläche von 500 Quadratmetern auf und bietet auf zwei Geschossen eine Nutzfläche von 650 Quadratmetern. Im Erdgeschoss befinden sich Garagen für drei Fahrzeuge mit den erforderlichen technischen Einrichtungen wie automatische Abgasabsaugung, Luftdruck-Versorgung und elektrische Aufladung der Starterbatterien, dazu ein Lager-, ein Bereitschafts-, ein Technik- und ein Notstromraum mit einem leistungsstarken Dieselaggregat, eine Stiefelwaschanlage sowie getrennte Umkleidebereiche und sanitäre Einrichtungen für Frauen und Männer.
Das Obergeschoss beherbergt einen großen lichtdurchfluteten Schulungsraum, der auch den anderen Stadtfeuerwehren zur Verfügung steht, dazu einen Vereins- und Jugendraum, eine Teeküche, ein Büro, Toiletten und einen Abstellraum. Dem Einsatz geschehen perfekt angepasst ist das Zu- und Abfahrtskonzept auf der befestigten Freifläche mit einer Ausdehnung von insgesamt 1100 Quadratmetern. Nachdem die Aktiven bei einer Alarmierung das Gerätehaus von Osten her anfahren und ihre Pkw auf den 23 vorgesehenen Parkplätzen abstellen, rücken die Einsatzkräfte gegenüber durch die großen Rolltore in Richtung Westen aus, so dass sich keine Fahrzeuge in die Quere kommen und keine wertvolle Zeit verlorengeht. Auch auf der Ostseite gibt es ein großes Rolltor, damit Löschfahrzeuge mit Anhänger ohne zu rangieren in die Halle gelangen können.
Der ökologische Clou am neuen Gerätehaus ist die extensive Dachbegrünung mit der Pflanzengattung Sedum im Bereich der Fahrzeughalle und somit auf etwa der Hälfte der Dachfläche. Unter anderem soll durch die Rückhaltung von Regenwasser, durch Kühlung im Sommer und Verbesserung des Kleinklimas ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden. Die Gesamtkosten beziffert die Stadt als Bauherrin auf etwa 2,1 Millionen Euro. Die Regierung von Niederbayern hat dazu einen Zuschuss von knapp 187.000 Euro beigesteuert. Bestens angelegtes Geld, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper bei der Schlüsselübergabe hervorhob: „Seitens der Stadt Passau ist es uns wichtig, dass Ausstattung und Unterbringung den aktuellen Standards entsprechen, was uns auch zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses für die Heininger Wehr bewogen hat“.
Verwirklicht worden ist das von lokalen Architekten mit viel Liebe zum Detail geplante Projekt nahezu ausschließlich in Zusammenarbeit mit heimischen und regionalen Handwerksbetrieben.„Ich danke allen, die sich dafür eingesetzt haben, und natürlich auch denjenigen, die trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemiedie-Umsetzung vorangetrieben haben“, so Oberbürgermeister Dupper. Schließlich seien die Feuerwehren ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsarchitektur der Stadt Passau. „Dass die Arbeit größtenteils ehrenamtlich geleistet wird, kann man gar nicht genug würdigen“. − bp