Die eindrucksvollen Daten und Fakten der aufwändigen Sanierung des Hauses St. Maximilian sprechen für sich. Ein wahres Mammutprojekt ist da innerhalb von ein paar Jahren gestemmt worden. 7,8 Millionen Euro einschließlich Mehrwertsteuer hat das Bistum Passau in den Um bau mit Dachgeschoß-Ausbau und Instandsetzungsarbeiten – zentrale Schwerpunkte waren Barrierefreiheit und Brandschutz – investiert. Angesichts der altehrwürdigen Adresse für die Jugendseelsorge sprechen die Diözesan-Verantwortlichen von einem „Haus mit Seele“.Das außergewöhnliche Gebäude mit der markanten Anschrift Steinweg 1 an der Nordseite des Stephansdomes in Passau verbindet Tradition und Moderne. Seit 1984 ist es das Zuhause für die Ministranten-Seelsorge. Nun hat dort auch das Bischöfliche Jugendamt mit den jeweiligen Referaten und Jugendverbänden Einzug gehalten. Die Bauherren und Gastgeber gleichermaßen sind davon überzeugt, dass sich die Kinder und Jugendlichen aus der ganzen Diözese in St. Maximilian wohlfühlen werden. Modern und freundlich ausgestattete Mehrbettzimmer für rund 30 Nutzer, vor allem aber die gemütlichen Aufenthaltsräume und die Dachterrasse mit Rundum-Blick auf den Dom, die Altstadt-Dachlandschaft mit Studienkirche und dem ehemaligen Kloster Niedernburg sowie auf die Veste Oberhaus und Burg Niederhaus werden mit Sicherheit dazu beitragen.
Auch die sogenannte Berufungspastoral des Bistums hat hier in direkter Nachbarschaft zur mächtigen Passauer Kathedrale eine neue Bleibe gefunden. Das Haus versteht sich zusätzlich als Dienstleister im Herzen der Dreiflüssestadt. Zur Verfügung stehen darin Tagungsräume in verschiedenen Größen für Arbeitssitzungen, Kurse und Konferenzen, dazu sechs Gäste-Einzelzimmer und eine Küche für Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie für Versorgung mit Kaffee und Kuchen inmitten der italienisch geprägten guten Stube von Passau, vielfach auch Bayerisch-Venedig genannt. Blickfang bei den Gästen von St. Max, wie der Volksmund das weitläufige Eckgebäude gegenüber dem Hauptsitz des Landratsamtes nennt, ist sicherlich der prunkvoll ausgeschmückte Rokoko-Festsaal mit einzigartigen Stuckaturen an der Gewölbedecke und Platz für hundert Personen.
Die gesamte Nutzfläche ist nach seinen Worten „fast so groß wie ein kleines Fußballfeld“. Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundespräsidenten, nehme sich von der Größe her im Vergleich zum Haus St. Maximilian wie eine Gartenlaube aus, so Jarzombek. Die Sanierung erforderte natürlich den nötigen Respekt vor der historischen Bausubstanz aus dem 17. Jahrhundert in der Nachfolge des mittelalterlichen Kellerhofes des Domkapitels. Kein Wunder also, dass acht Planungsbüros mit insgesamt 35 Sachbearbeitern an dem Projekt beteiligt waren, in dessen Ausführung die Planer 30 Firmen mit rund 150 Handwerkern aus der Region eingebunden haben.
Zur Nachhaltigkeit trägt die Maßnahme durch Schaffung einer gemeinsamen gasbefeuerten Heizzentrale bei, von der auch benachbarte Liegenschaften – zum Beispiel die Domsakristei und der Domchor-Probensaal – Wärme beziehen. Im Verbund kam auch die Instandsetzung der zum Dom St. Stephan gehörenden Andreas-Kapelle und der Ortenburg-Kapelle zur Ausführung. Archäologische Ausgrabungen waren an diesem geschichtsträchtigen Standort unumgänglich. Sie schlugen allein mit Kosten in Höhe von 335.000 Euro zu Buche. Anforderungen des Denkmalschutzes beim Herrichten des Dachstuhles zogen Mehrkosten von 200.000 Euro nach sich. Für den Erhalt der historischen Innen- und Außentüren mussten 100.000 Euro in die Hand genommen werden.
Großgeschrieben wurde die Sicherheit in Form des Brandschutzes und der Barrierefreiheit, so weit in einem denkmalgeschützten und so stark verwinkelten Gebäudekomplex überhaupt realisierbar. Der Clou ist der Einbau eines Personenaufzugs, der vom Erdgeschoß bis in das Dachgeschoß durchgeht – eine riesige Erleichterung sowohl für die in St. Max tätigen Personen als auch für die Gäste. Auch die komplette Ver- und Entsorgung des mehrgeschoßigen Hauses mit vielen Treppen kann nun über diesen Aufzug abgewickelt werden. Die stellvertretende Geschäftsführerin Edith Drexler zeigt sich davon ebenso begeistert wie von den verbesserten Funktionen. „Die Jugendpastoral ist jetzt besser vernetzt. Und das Haus ein Platz, in dem das Glaubensleben gestärkt wird“, schwärmt sie. − bp