Anfang 2021 erfolgte der erste Spatenstich zum kommunalen Wohnbauprojekt der Gemeinde Winhöring in Kronberg. "Wir rechnen mit der Fertigstellung Anfang 2023", hieß es damals seitens des Bauleiters Harald Fuchshuber. Der Termin konnte trotz vieler Störfaktoren eingehalten und das Projekt pünktlich und im geplanten Kostenrahmen fertiggestellt werden. Die ersten Mieter sind bereits eingezogen.
Die Gemeinde realisierte in einer Rekordbauzeit von knapp zwei Jahren auf dem Gelände der Alten Schreinerei" einen kommunalen Wohnungsbau mit 20 Wohnungen, aufgeteilt auf drei Häuser, dazu 36 Stellplätzte, davon 26 in einer Tiefgarage und zehn oberirdisch. Die Baukosten liegen bei rund 5,6 Millionen Euro. Thomas Sachseneder, Geschäftsführer der 2018 gegründeten Kommunalen Wohnbaugesellschaft Winhöring (KWW GmbH) und Bürgermeister Karl Brandmüller sind sich einig: "Es war genau die richtige Entscheidung. Alle Wohneinheiten sind bereits vermietet, zum Großteil an Winhöringer. Die Nachfrage war enorm groß."
Architekt Robert Maier erläutert, dass die Gebäudeeinheiten mit der Topographie "mitwandern" würden. Da das Gelände abschüssig ist, passen sich die drei Gebäudekomplexe dem Gefälle stufenweise an. "Es sind insgesamt 1320 Quadratmeter reine Wohnfläche entstanden, was 2400 Quadratmetern Nutzfläche inklusive Untergeschoss und Tiefgarage und 10 500 Kubikmetern umbauten Raum entspricht", so Maier. Die Gebäude fügen sich aufgrund der vorhandenen Topographie des Geländes und einer zurückhaltenden Farb- und Fassadengestalt sanft in die umliegende Bebauung ein. Im Untergeschoß befindet sich neben den Kellerräumen für jede Wohneinheit eine Tiefgarage mit insgesamt 26 Stellplätze. Entlang der Kronberger Straße sind zehn weitere Stellplätze oberirdisch angeordnet. Das Grundstück mit seinem zentral gelegenen Platz bleibt ansonsten autofrei und soll als Spiel-, Erholungs- und Begegnungsraum dienen. Die Wohnungen haben eine Wohnfläche von rund ca. 40m² bis 90m² und sind für ein bis vier Personenhaushalte ausgelegt. "Da alle Wohnungen barrierefrei sind, befindet sich in jedem Haus ein Aufzug", so Maier. Jede Wohnung hat außerdem ihren eigenen, privaten Freibereich in Form einer mit Holz ausgekleideten Loggia.
Es wurde auf eine nachhaltige und energieeffiziente Bauweise Wert gelegt. So wurden alle Gebäude in einer Ziegel-Massivbauweise mit verputzen Oberflächen gestaltet. Der Holz-Pfettendachstuhl mit Blecheindeckung ermöglicht die Montage einer PV-Anlage. Beheizt werden die Gebäude über zwei Wärmepumpen.
Im Außenbereich werden in den nächsten Wochen noch die Grünanlagen fertig gestellt. Die ersten Bäume sind bereits gepflanzt. Zwischen den drei Einheiten wird eine Gemeinschaftsfläche entstehen.
Thomas Sachseneder erklärt: "Die Planung und Bauausführung der Wohnanlage Kronberg fand in einer Zeit statt, in der sich Vieles aufgrund von Covid und Krieg gravierend verändert hat. Arbeiter fielen aus, weil sie in Quarantäne waren, Materialien, die bisher Lagerware waren, hatten plötzlich lange Lieferzeiten und für einige Waren gab es plötzlich keine Preisbindung mehr, sie wurden nur nach Wochen oder Tagespreis verkauft." Trotzdem sei das Projekt im geplanten Zeit- und vor allem im veranschlagten Kostenrahmen fertig gestellt worden. Dies war nur möglich, weil alle Projektbeteiligten ein hohes Maß an Flexibilität zeigten und auf der Baustelle stets ein Miteinander und nicht Gegeneinander herrschte. "Hier gilt unser Dank dem Team des Architekturbüros Robert Maier in Neuötting, sowie Bauleiter Harald Fuchshuber. Sie haben die Baustelle hervorragend geplant und geleitet. Auch allen beteiligten Firmen danken wir für ihre sehr gute Arbeit", so Bürgermeister Karl Brandmüller, der das Projekt von Anfang an vorangetrieben hat.
Text/Fotos: Petra Pichler