Vilshofen an der Donau. Ein gutes Jahrzehnt lang stand das Knauer-Haus am Stadtturm leer, jetzt kehrt in das für rund eine Million Euro restaurierte historische Gebäude wieder Leben ein. Dank einer Zusage der Fördersumme von 90 Prozent für das Gebäude bzw. voraussichtlichen 80 Prozent für die Außenanlagen, finanziert mit Mitteln der Städtebauförderung von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern, konnte dieses altehrwürdige Haus umfassend saniert werden. Eigentümer dieses Objektes ist die Stadt Vilshofen an der Donau, deren Haushaltsetat mit ca. 150.000 Euro an Investitionskosten belastet wird. Die notwendigen Abriss- und Umgestaltungsmaßnahmen erfolgten in Absprache mit dem Amt für Denkmalschutz und sind jetzt nach zehnmonatiger Bauzeit nahezu abgeschlossen.
VHS unterrichtet im ehemaligen Knauer-Haus
Mit der Volkshochschule als neuen Mieter gestaltet sich die Nutzung dieses zentral an der Stadtturm-Kreuzung gelegenen Hauses als äußerst ideal. Vor dem Umzug war die vhs-Vilshofen in der Lautensackstraße (im alten Segl-Gebäude) ansässig und ist durch den Standortwechsel noch zentraler und näher an den Menschen. Zwei Seminarräume im Obergeschoß bieten ausreichend Platz für acht bzw. zwölf Kursteilnehmer*innen. Für Kurse mit mehr Platzbedarf wird künftig der neue städtische Mehrzweckraum an der Bürg genutzt. Wie gewohnt richtet sich die Kurspalette der vhs an alle Altersklassen (vom Nachwuchs bis zu den Großeltern) und bietet ein maßgeschneidertes Programm zu vielen Interessensbereichen. Diesbezügliche Fragen und Wünsche beantworten die beiden vhs-Mitarbeiterinnen Stephanie Müller und Ingrid von Brevern im Erdgeschoß des Hauses, wo sich das neueingerichtete Büro für Verwaltung und Anmeldung befindet. Die Nutzfläche für die Räumlichkeiten beträgt ca. 87,5 qm (EG und OG). Zudem sind im Dachgeschoß weitere 50 qm für Lager und Technik (Heizung) vorhanden. Das Gebäude wird mit einer zukunftsträchtigen Gasheizung (kann mit Biogas bzw. Wasserstoff betrieben werden) geheizt.
Historischer Charakter bleibt erhalten
Im Rahmen der Generalsanierung ist der seitliche Anbau mit dem Balkon in Richtung Graben abgerissen und zur Stabilisierung des Nachbargebäudes eine Stützmauer errichtet worden. Auf der freigewordenen Fläche entstand ein kleiner Platz, der demnächst mit einer Bank, Fahrradständer oder Zierbaum verschönert werden soll. Durch das Erdgeschoss führt nun ein etwa drei Meter hoher und ca. 6,80 Meter langer arkadenartiger Durchgang, der schwellenlos vom Graben in Richtung Kreuzung/Obere Vorstadt führt. Ebenfalls barrierefrei ist auch eine weitere Passage zum Stadtplatz bzw. zur Kapuzinerstrasse. LED-Deckenleuchten an beiden Durchgängen garantieren nachts eine gute Beleuchtung. Einige interessante Details, wie beispielsweise Stuckdecke, Kreuzgewölbe und auch der„versetzte“ Dachstuhl erinnern an die historische Grundsubstanz des Hauses aus dem 18. Jahrhundert. In Kooperation mit Stadtbaumeister Klaus Griebl, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Kreisheimatpfleger zeichnete Architektin Christine Ott für die Sanierung dieses Objektes verantwortlich. − lk
Volkshochschule Außenstelle Vilshofen
Obere Vorstadt 17
94474 Vilshofen a.d. Donau
www.vhs-passau.de
Grußwort Generalsanierung Knauer-Haus Vilshofen
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich freue mich, dass die Generalsanierung des sog. Knauer-Hauses Vilshofen nach gut einem Jahr Bauzeit erfolgreich abgeschlossen werden kann. Damit konnte ein für unsere Stadt sehr prägendes Gebäude im Bereich der Zufahrt zu unserem Stadtplatz enorm aufgewertet werden. Durch den Einzug der VHS erhält das Gebäude auch eine sehr gute Nutzung, welche auch für die Belebung unseres Stadtplatzes gut ist. Nach dem Abschluss des Innenausbau werden die Arbeiten am Außenbereich des Gebäude bis Mitte diesen Jahres abgeschlossen sein. Damit wird unter anderem die Situation für die Fußgänger noch enorm aufgewertet.
Die Zusammenarbeiter aller am Bau Beteiligten war konstruktiv und engagiert. Das Architekturbüro Ott sowie die Rohbaufirmen Fa. Urlbauer (Baumeister) und Fa. Höngberger (Zimmerei) sowie die Fa. Riedl (Spenglerei) sind mit großem Wissen und Engagement auf die alte Bausubstanz eingegangen. Der Umbau gestaltete sich schwierig, da im Zuge der Bauarbeiten festgestellt wurde, dass die Substanz in Teilen sehr marode war und daher zusätzlich statische Ertüchtigungsmaßnahmen notwendig waren. Die Umfassungswände und Pfeiler wurden im Bereich des Durchgangs wegen statischer Notwendigkeit abgerissen und erneuert, die Längswände zusammengespannt und eine Stützwand zum Nachbarn auf der Ostseite wurde erstellt. Erschwerend kam dabei hinzu, dass der Einsatz von Maschinen aufgrund der städtebaulichen Situation und Enge des Umfelds nicht im Umfang einer normalen Baustelle möglich war. Erfreulich ist, dass der Kostenrahmen für die Maßnahme bisher eingehalten wurde und wir zuversichtlich sind, dass dies auch bei den Außenanlagen gelingen wird. Für die sehr großzügige finanzielle Unterstützung im Rahmen der Städtebauförderung sind wir sehr dankbar, da ohne diese Unterstützung eine Realisierung der Maßnahme so nicht möglich gewesen wäre.
Ich möchte mich bei allen an der Generalsanierung beteiligten Personen, Handwerkern, Ingenieuren, Planern, der Regierung von Niederbayern, dem Landesamt für Denkmalpflege und insbesondere dem Architekturbüro Ott für die gute Zusammenarbeit sehr herzlich bedanken.
Ein besonderer Dank gilt auch den Nachbarn und Anliegern des Grabens für das Verständnis für Behinderungen und Belästigungen während der Bauarbeiten!
Mit den besten Grüßen
Ihr Bürgermeister
Florian Gams