Allen Grund zum Feiern hatte das Auersperg-Gymnasium Freudenhain vergangene Woche: Denn die neue Zweifachturnhalle, die feierlich eingeweiht wurde, ist ein wahres Schmuckstück geworden. Lichtdurchflutet, großzügig und mit sieben Metern Raumhöhe kann sie sich mit Fug und Recht als Turnhalle XXL feiern lassen.
Doch damit nicht genug: Das architektonische Glanzstück ist ausgestattet mit modernster Technik. Entsprechend stolz sind die Schulleiter Johannes Fuchs und seine Stellvertreterin Marie-Luise Täuber, dass sie ihren 591 Schülern rechtzeitig zum Start ins neue Schuljahr eine mit allen Raffinessen ausgestattete Sportstätte bieten können.
Das war aber auch bitter nötig. Schließlich war die alte Turnhalle rund 50 Jahre alt und damit alles andere als zeitgemäß. Apropos zeitgemäß: Beim Neubau, den Architekt Walter Schwetz verantwortete, wurde das Modernste an Technik eingebaut, was auf dem Markt ist.
„Man könnte sagen, wir haben kein Smarthaus, sondern eine Smarthalle bekommen“, sagt der Schulleiter. Alles, ob Fenster, Beleuchtung, Hallentrennwand, Jalousien oder Dimmer, wird über Tablet gesteuert. „Aber keine Sorge, wir haben auch noch ein paar Schalter nachgerüstet, damit externe Hallenbenutzer keine Probleme haben“, betont er. Sieben Millionen Euro hat die Investition gekostet, ursprünglich war man von 6,2 Mio. ausgegangen. Extreme Kostensteigerungen der Baumaterialien und Bauleistungen (ca. 45 Prozent zwischen 2017 und 2023 laut Baukostenindex) sorgten dafür. Wegen der Energiekrise, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, hatte man zwischenzeitlich eine Wärmepumpe statt Gasheizung eingeplant, dann jedoch wieder umgeschwenkt, nachdem dafür das Zehnfache fällig geworden wäre, berichtet Fuchs. Um dennoch auf die energetische Situation zu reagieren, habe man sich zusätzlich für eine PV-Anlage auf dem Dach entschieden und für alle Fälle, falls die Wärmepumpe doch noch einmal Realität werden sollte, Leerrohre eingezogen. In Sachen Umweltschutz wurde außerdem der Rest des Daches begrünt.
Besonders erfreut ist die Schulleitung, dass der Spagat zwischen Zweckmäßigkeit und Ästhetik geglückt ist. Und vor allem, dass sich das 43 x 31 Meter große Gebäude so hervorragend in das Umfeld einfügt. Kaum zu sehen ist es hinter dem sogenannten „Neubau“ mit seinen zehn Klassenzimmern, so sehr hat es sich in den Hang hineingeduckt.
Dafür musste jedoch auch acht Meter in die Tiefe gegraben werden. Überhaupt: Schon die Baustelleneinrichtung stellte eine besondere Herausforderung dar. So waren für die anspruchsvolle Logistik zwei Zufahrten erforderlich. Der Einbau der 27,5 Meter langen und 2 Meter hohen Brettschichtholz-Dachbinder etwa war nur mittels Autokran möglich.
Trotz Corona, der Knappheit der Baumaterialien und langer Lieferzeiten konnte der Neubau im August 2023 fertiggestellt werden. Im Mai 2021 hatte man begonnen.
Finanziert wird der Neubau zu gut einem Drittel von der Maria-Ward-Schulstiftung selbst. Die anderen zwei Drittel speisen sich aus verschiedenen Fördertöpfen. Die Regierung von Niederbayern beteiligte sich, ebenso die Schwarz-Jany-Stiftung aus Passau. Das sei alles andere als eine Verschwendung von Steuer- und Fördergeldern, ist Fuchs überzeugt und zitiert aus dem vierten Deutschen Kinder- und Jugendsportbericht, der belege, dass eine Intensivierung der Bewegungskomponente im Schulalltag signifikant zu Steigerungen der Aufmerksamkeit und Konzentration führe. Gerade nach den Pandemiejahren...
Die Schulleitung ist sich also sicher, dass die neue Turnhalle einen ganzheitlichen Motivationsschub bei den Schülern geben wird. „Der Wahlunterricht Sport ist schon im vergangenen Jahr hochgefahren worden, wir werden künftig etliche Schulmannschaften zu Sportwettbewerben schicken. Die anderen müssen jetzt also erst recht mit Freudenhain rechnen“, meint Johannes Fuchs in Vorfreude auf künftige Siege.
Was eine neue Turnhalle nicht alles auslöst... Übrigens: Zum Anfeuern ist in der neuen Halle Platz für 100 Personen auf der wunderschönen Galerie. - Elke Fischer