Simbach. Wenn der Nachwuchs aus der Marktgemeinde Simbach ins neue Kindergartenjahr startet, dann auch in neuen Räumlichkeiten. In Rekordzeit entstand der moderne und freundliche Anbau, der optimale äußere Bedingungen zum Spielen und sich wohl fühlen bietet. Am heutigen Freitag findet die offizielle Schlüsselübergabe statt und bis die „Nutznießer“ kommen, ist die Ausstattung auch komplett.
Von langer Hand geplant liefen die Vorbereitungen für den Anbau, der eine Nutzfläche von 773 Quadratmetern aufweist. Viele Überlegungen und Abwägungen begleiteten die Vorbereitungen, ehe im Oktober mit dem offiziellen Spatenstich begonnen wurde, das Erarbeitete in die Praxis umzusetzen. Die Notwendigkeit dieses zusätzlichen Raumangebots rührt aus der Tatsache her, dass die Zahlen der Kinder aller anderen Prognosen zum Trotz doch steigend sind.„Wir hatten die letzten Jahre immer rund 50 Geburten“ bilanziert Erster Bürgermeister Herbert Sporrer. Vom kompletten Marktgemeinderat wurde die Entscheidung dieses Neubaus mitgetragen. Seither konnten die Kindermit großem Interesse beobachten, was sich hinter dem Bauzaun so alles tat, wobei viele Maßnahmenbewusst in die Ferien verlegt wurden, um den regulären Betrieb so wenig wie möglich zu stören. Hell, geräumig und größer als vom Raumbedarf erforderlich entstand der Komplex, der mit dem Durchbruch des Ganges vom Haupthaus erreicht wird. Bürgermeister Herbert Sporrer ist froh und glücklich, dass der Markt Simbach dem Träger, der Pfarrcaritas, ein „super Gebäude“ zeitgerecht in Absprache mit den Förderstellen übergaben kann. „Wir haben seitens des Marktes alles getan, damit sich die Kinder wohl fühlen und für Schule und Leben optimal vorbereitet werden.“ Auch der neue, weitläufige Parkplatz ist fertig. In der Praxis wird es so sein, dass die Kinder, die von den Eltern gebracht werden, über den neuen Südeingang das Gebäude erreichen, wo eine große gemeinschaftliche Garderobe der erste Anlaufpunkt ist. Die weiteren Kinder, die mit dem Schulbus kommen, marschieren wie früher durch das Schulhaus in den Kindergarten.
Allerdings ist momentan noch offen, ob dies tatsächlich schon zu Beginn des neuen Jahres möglich ist, da die derzeit geltenden Hygiene-Maßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie einen gemeinsamen Eingang von Kita- und Schulkindern nicht zulassen. Der neue Trakt umfasst drei großzügige, lichtdurchflutete Gruppenräume. Sie führen dank großer Türen auch gleich in den Außenbereich. Nachdem man mit dem vorhandenen Raumangebot an die Grenzen stieß, besteht nun gute Ausweichmöglichkeit, wobei auch der Gang aufgrund seiner Größe als Spielbereich zu nutzen ist. Ein Raumwurde so konzipiert, dass er dank verschiedener Beläge zum Werken und Werkeln gute Voraussetzungen erfüllt. Auch eine kleine Werkstatt entstand. Der große Speise-Saal in L-Form kann mittels Falttüre getrennt und somit auch anderweitig flexibel genutzt werden.
Eine geräumige Schmutzschleuse sorgt dafür, dass das Gebäude auch bei Matschwetter nach dem Gartenaufenthalt weitgehend sauber bleibt. Die Sanitärräume weisen Toiletten unterschiedlicher Größen auf und die Waschbecken sind mit verschiedenen Armaturen ausgestattet. Der Keller ist dank eines Aufzugs behindertengerecht zu erreichen. Hier gelangt man in den vorhandenen Turnraum und entstand unter anderem auch der Sozialraum für die Mitarbeiterinnen. Die Außenfassade ist so gestaltet, dass sie in den nächsten Jahren quasi instandhaltungsfrei für ein schönes Erscheinungsbild sorgt. Die genauen Kosten lassen sich bis dato noch nicht beziffern. Fest steht jedoch, das man in der Schätzung von 2,3 Millionen Euro liegt. Nicht eingerechnet sind hier die Planungskosten und der Parkplatz. Letzterer entstand weitestgehend in Eigenregie. An Zuschüssen erwartet die Gemeinde rund 1,2 Mio. Euro. Eine wertvolle Komponente war Planer Andreas Bachmeier, der sich für den zügigen Ablauf verantwortlich zeichnete. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass sich auch der Gartenbereich noch vergrößern wird. Spielmöglichkeit also genug. Betrieben wird der Kindergarten von der Pfarrcaritas, wobei deren Vorsitzender Alois Schrögmeier die Notwendigkeit dieser Maßnahme heraus stellte.
Er zeigte sich froh darüber, dass die ursprüngliche Entscheidung für zwei Gruppenräume vom Gemeinderat nochmals revidiert und eine größere Maßnahme umgesetzt wurde. Bis zum Jahreswechsel werden 150 Buben und Mädchen die Einrichtung besuchen. Die Krippenplätze können künftig in zwei Gruppen angeboten werden. Nicht nur räumlich, sondern auch personell stockte man auf. Erfreulicherweise konnte man ausschließlich Fachpersonal gewinnen, wobei auch die jungen Kräfte das offene Konzept, das hier praktiziert wird, in der Ausbildung lernten. „Wir starten mit einem guten Schlüssel“, so Schrögmeier mit Blick auf die Zahl der Mitarbeiterinnen. Da das Essen nicht mehr in Buffetform gereicht werden darf, wurde auch eine zusätzliche Haushaltshilfe eingestellt. Voraussichtlich sind es etwa sechs Gruppen. Letzten Endes wurde das Ziel verfolgt, die Räumlichkeiten so auszulegen, dass es dem pädagogischen Konzept gerecht werden konnte. So waren es viele „Stellschrauben“, die nun zu diesem Neubau, so, wie er sich jetzt präsentiert, führten. Nun kann er mit Leben gefüllt werden.„Die Gemeinde ist immer bestrebt, für die Kinder ihren Beitrag zu leisten. Und in die Zukunft geblickt gibt es noch eine schöne Entwicklung, denn der Spielbereich soll sich nochmals vergrößern. So ist angedacht, dass der Wasserbehälter von seinem jetzigen Standort an einen anderen verlegt wird und dieser Platz den Kids zur Verfügung gestellt werden kann. Und auch das sollte nicht unerwähnt bleiben: Für die Außengestaltung konnte Erster Bürgermeister Herbert Sporrer eine Reihe von Kindern gewinnen. Sie werden im Rahmen des Ferienprogramms mit ihm Figuren aus Holz bemalen, die bestimmt ein schöner Blickfang werden.