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„Ein Platz für alle“: Beim Einweihungs- und zugleich Eröffnungsprogramm bietet der „neue Mathäser“ die Kulisse für ein musikalisches und umfangreiches Programm für jeden Geschmack.

„Neuer Mathäser“ - Ein Haus im Zentrum

Fotos: Markt Ruhstorf a.d.Rott / Nöbauer / Rottaler Fotofreunde

Fotos: Markt Ruhstorf a.d.Rott / Nöbauer / Rottaler Fotofreunde

20.06.2024
Andrea Sauer, Büroleitung/Veranstaltungsorganisation Tel.: 08531-3107630 E-Mail: info@mathaeser-ruhstorf.com
Andrea Sauer, Büroleitung/Veranstaltungsorganisation Tel.: 08531-3107630 E-Mail: info@mathaeser-ruhstorf.com

Ruhstorf. „Leben statt Leerstand“: Etwas Neues wagen – mit diesem Ziel und einem maßgeschneiderten städtebaulichen Konzept setzte der Marktgemeinderat Ruhstorf Schritt für Schritt in den letzten 10 Jahren die Neuausrichtung des Ortskerns von Ruhstorf um. Zwischen Reitmeierkurve und Pfarrzentrum gibt es wieder ein großes Angebot an Geschäften und Betrieben für den täglichen Bedarf in einer intakten Hauptstraße: drei Bäcker, drei Metzger mit Imbiss, vier Gaststätten inkl. Hotel, zwei Cafés, Eisdiele und Pizzeria machen den Ortskern lebendig und attraktiv. Mit dem neuen Bürgerzentrum Mathäser erhält Ruhstorf zusätzlich noch eine echte Ortsmitte. So stellt man sich eine gelungene Ortserneuerung vor. Anstelle von leerstehenden Gebäuden findet man ansprechende Plätze zum Sitzen und Aufenthaltsqualität rund um das gastronomische Angebot. Bereits die ersten Schritte im Jahr 2017 mit einer breit angelegten Bürgerbeteiligung verlangten Mut und konsequentes Handeln. 

Um neue Impulse für das Zentrum zu setzen, hat der Marktgemeinderat beschlossen, ein zentral gelegenes Grundstück, das so genannte Mathäser-Areal, eine Traditionsgaststätte mit angeschlossenem Hotelbetrieb, zu kaufen. Auch in diesem Fall war die Nachfolge nicht gesichert, weshalb das Areal zum Verkauf stand. Dies gab dem Marktgemeinderat die Möglichkeit, in die zukünftige Nutzung einzugreifen. Was soll zukünftig dort stattfinden? 

Zur Klärung dieser Frage hat der Marktgemeinderat sich entschieden, neue Wege zu gehen, um eine möglichst breit aufgestellte Bürgerbeteiligung zu erreichen. Dazu wurde die Firma nonconform aus Wien als externer Partner hinzugezogen. Auch wenn anfänglich Skepsis von allen Seiten gegenüber der verwendeten Methodik vorhanden war, konnte man gerade durch mit gelben Bändern eingewickelte Gebäude Aufmerksamkeit erregen und das Interesse für die Neugestaltung der Ortsmitte wecken. 

Der Bürgermeister erinnert sich: „Im Rahmen einer„Ideenwerkstatt“ wurden drei Tage lang vor Ort eine zukunftsfähige Bespielung mit frequenzbringenden, attraktiven Funktionen für die Ortsmitte rund um das Mathäser-Areal entwickelt. Der Beteiligungsprozess vollzog sich in mehreren Stufen und heute können wir ein multifunktionales Haus nach den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger der Öffentlichkeit übergeben.“ 

Garant für die fachliche und finanzielle Umsetzung war das Städtebauförderungsprogramm mit passgenauen Handlungsanleitungen für „Ort schafft Mitte“ oder „Leben findet innen statt“. Dank gilt der exzellenten Beratung der Abteilung „Städtebauförderung“ bei der Regierung von Niederbayern. 

ERÖFFNUNGS-PROGRAMM

„Ein Platz für alle“: Beim Einweihungs- und zugleich Eröffnungsprogramm bietet der „neue Mathäser“ die Kulisse für ein musikalisches und umfangreiches Programm für jeden Geschmack. 

Von der Oberpfalz bis Oberbayern bereits schon ein Begriff für qualifiziertes Entertainment im Rott- und Inntaler Raum dagegen noch ein „Geheim-Tipp“: Unter ihrem originellen (Auftritts-)Namen „Zwoa Achterl, bitte“ gestalten die beiden Herzblut-Musiker Rainer und Roland am Freitag, 21. Juni, ein ganz „legeres Vorabend-Konzert“ während ihrer„Best of-Performance“ mit bereits schon legendären Austropop-Songs von Wolfgang Ambros, Rainhard Fendrich und STS samt bayerischen Tophits der Spider Murphy-Gang (Beginn 19 Uhr). Und das Schönste daran: Der Eintritt ist frei.

Ruhstorf lädt ein und freut sich auch auf viele Gäste aus den Nachbarkommunen. Am Sonntag, 23. Juni, beim „Tag der offenen Tür“ erwarten Sie jede Menge Aktionen. Der Tag beginnt mit einem musikalischen Frühschoppen der Feuerwehrmusikkapelle um 11:00 Uhr auf dem Vorplatz des Bürgerzentrums. Anschließend startet pünktlich zum Mittagsläuten ein abwechslungsreiches Programm für einen Rundgang durch den Ort: Kunst- und Handwerkermarkt, Oldtimer-Parade, Ponyreiten, Basteln in der Bücherei sowie eine sehenswerte Bilderausstellung der Rottaler Fotofreunde mit dem Titel „Ruhstorf damals und heute“.

Wasserwacht einen In einem gleichzeitig arrangierten „Aktions-Tag“ demonstrieren Freiwillige Feuerwehr, Rotkreuz-Bereitschaft, Polizei und aufschlussreichen Querschnitt ihrer (Hilfs-)Organisationen im wahrsten Sinne zum„Wohle der gesamten Bürgerschaft“. Mit Spiel- und Kraxelgeräten ohnehin gut bestückt, wartet auf der Bürgerwiese zwischen der Musik-Grund- und -Mittelschule sowie dem „Haus der Kinder“ ein XXL-Fußball-Dart auf die kleineren Eröffnungs- und Einweihungsgäste. Alle Kinder sind eingeladen sich an der Malaktion „Blumenwiese“ des Kreativladens an der Bürgerwiese zu beteiligen. Die buntbemalten Blumen sollen sogleich aufgestellt werden und den Ortskern schmücken.

NEUER MATHÄSER

„Alt und Modern respektvoll nebeneinander: Die klare Architektur des Wettbewerbssiegers Martin Goldbrunner aus München, kombiniert mit den Schwerpunkten der insgesamt 800 eingebrachten Ideen aus der Ruhstorfer Bevölkerung, bildet die ebenso richtige wie zeitgemäße Antwort für Ruhstorf als etabliertem Industrie- sowie neuerdings auch aufstrebenden Wissenschafts- und Forschungsstandort“, rührt Bürgermeister Andreas Jakob schon mal vorab die „Werbetrommel“. Das Raumprogramm gliedert sich in öffentliche und nicht-öffentliche (verpachtete) Bereiche.

Veranstaltungssaal

Zwischen westlich angegliedertem Saal und Gaststätte befindet sich das Foyer als Haupteingangsbereich, das sich sowohl nach Süden zur Marktmitte als auch mit barrierefreiem Zugang nach Norden zum Kleeberger Bach hin öffnet. Angegliedert zum Foyer als zentraler Ankunftsort und Ausgangspunkt aller Nutzungen, finden sich der Saal, die Gaststätte sowie das Treppenhaus - letzteres gleichzeitig der Zugang zu drei Vereinsräumen und dem Proberaum für die Blaskapelle in den Obergeschossen wieder. Der Saal orientiert sich mit einer großen Fensterfront zum Terrassenbereich im Süden sowie zum Bach hin im Norden.

Durch eine flexible Trennwand kann der Saal aufgeteilt bzw. verkleinert werden und somit flexibel auf Nutzungen abgestimmt werden.

Die Gaststätte

Die mit Eichenholz ausgestattete Gaststätte schafft eine angenehme Atmosphäre und besticht durch ein großes Faltglaselement, das in den warmen Monaten einen fließenden Übergang zwischen Innen und Außen ermöglicht.

Vereins- und Kulturräume

Im Ober- und Dachgeschoss befinden sich die leicht auffindbaren und einfach organisierten Vereins- und Kulturräume für Vorstandssitzungen von Vereinen, ehrenamtliche Tätigkeit, Co-Working-Projekte sowie die umfangreiche archäologische Sammlung der Marktgemeinde. Der Sichtdachstuhl aus Holz sorgt für eine besondere Raumatmosphäre im künftigen Proberaum der Feuerwehrmusikkapelle. Ein architektonischer Akzent wurde durch das große Panoramafenster mit direktem Blickbezug zur Marienkirche gesetzt.

Außengelände

Durch das neue Bau-Ensemble werden unterschiedlichste Aufenthaltsqualitäten geschaffen. Der Marktplatz im Süden bietet einen Ort für vielfältige Veranstaltungen von Märkten über Konzerte bis zu „Event“-Aufführungen. Auf dem Marktplatz laden Sitzstufen zur Terrasse sowie Sitzgelegenheiten rund um die Magnolie zum Aufenthalt zwischen Eisdiele und Wasserfontänen ein.

„Bach“-Biergarten

Im Norden wird schließlich wieder ein kleiner Biergarten aktiviert. Mit Kastanienbäumen und dem Bezug zum Kleeberger Bach soll hier an heißen Sommertagen ein erfrischender Platz als Alternative zu Sonnenterrasse angeboten werden.

Der neu geschaffene öffentliche Durchgang entlang des Kleeberger Baches wird von einer Sitzbeziehungsweise Kaimauer begleitet und definiert den Uferbereich zum Bach neu. Der Kleeberger Bach wird somit bei einem Spaziergang durch den Ort bewusster wahrgenommen und wertet das Umfeld auf. - Hans Nöbauer