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Die Asamkirche in Aldersbach ist wieder geöffnet. Nach aufwendiger Sanierung der Außenfassade, des Turmhelms und dem Einbau neuer Glocken.

Ein wahres Schmuckstück erstrahlt im neuen Glanz

Foto: Marcel Peda, pedagrafie

Foto: Marcel Peda, pedagrafie

25.11.2024

Etwa im Jahr 1120 gründete Bischof Otto von Bamberg in Aldersbach ein Augustinerchorherrenstift, das wenige Jahrzehnte später an den Orden der Zisterzienser übergeben wurde. Nach der Verlegung des Sitzes auf das heutige Areal entstand zunächst eine erste dreischiffige, romanische Basilika. Da das Kloster in der Folgezeit aber einen rasanten Aufstieg erlebte, wurde es zu Beginn des 18. Jahrhunderts Zeit, eine neue, dem Ansehen des Klosters und seiner Bedeutung würdige Kirche zu schaffen, was um das Jahr 1721 herum begann. Die Ausgestaltung vertrauten die Aldersbacher Mönche den damals in Bayern noch völlig unbekannten Brüdern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam an. Die Aldersbacher Mönche erkannten ihr Talent und gaben ihnen den Auftrag den bestehenden Rohbau zu einer Barockkirche auszugestalten. Und das Ergebnis konnte sich nicht nur sehen lassen, sondern verhalf den beiden Brüdern auch zu ihrem großen ersehnten Durchbruch und vielen Folgeaufträgen. Aber wie es mit alten ehrwürdigen Gemäuern eben ist, nach einiger Zeit werden sie baufällig. 

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Deshalb erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Generalsanierung, der die Kirche die weiß-rosa Farbe zu verdanken hat. Ursprünglich war die Farbgestaltung nämlich sehr viel bunter. In den 70er Jahren wurden noch einige Versuche unternommen die Bausubstanz zu sanieren, allerdings ohne großen Erfolg. Vor nunmehr acht Jahren waren die immensen Schäden aber nicht mehr zu übersehen. Durch Probleme mit Kondens- und aufsteigendem Wasser waren Schäden am Mauerwerk und an den damit verbundenen Holzeinbauten die Folge. Zudem übertrugen sich die Schwingungen des Glockenturms auf Gewölbe und Mauerwerk und führten so zu massiven Rissen und herunterfallenden Stuckelementen. Zum Schutz der Besucher vor herabfallenden Mauerstücken, musste deshalb noch vor der Landesausstellung im Jahr 2016 ein großes Fangnetz eingezogen werden. Nach einer aufwändigen Renovierung der Außenfassade, des Turmhelms und dem Einbau neuer Glocken, schlossen sich schließlich im Oktober 2018 für die Öffentlichkeit die schweren Holztüren der Kirche, damit die Innenrenovierung beginnen konnte. Nach Bekämpfung des Holzwurms, folgte nach dem Abbau beider Orgeln die komplette Einrüstung bis zur Decke in 22 m Höhe. Die Elektrik wurde erneuert, Stuck und Deckengemälde gesäubert bzw. ergänzt. Es folgten Hochaltar, Hochaltargemälde und die Seitenaltäre. In den an das Hauptschiff angrenzenden Räume der Sakristei, der Loreto- und Bernhardskapelle werden noch Restarbeiten ausgeführt, die bis Mitte 2025 abgeschlossen sein werden.

Die neu eingebauten LED-Strahler lassen die Kirche zudem buchstäblich in neuem Licht erstrahlen. Eine Sitzheizung wird noch folgen. Außerdem wurde die Kirche vom Fußboden bis zur Decke gründlich gereinigt. „Da sieht man, was Putzen alles bewirken kann. Außerdem wollten wir ja keine neue alte Kirche, sondern die alte Kirche neu erstrahlen lassen. Man darf ruhig sehen, dass die Aldersbacher Asamkirche 300 Jahre alt ist“, fügt Pfarrer Sebastian Wild mit einem Augenzwinkern an, der sich schon darauf freut, dass die Kirche nach so langer Zeit endlich wieder ihre Pforten öffnet. Am 24. November ist es endlich soweit und Bischof Dr. Stefan Oster begibt sich nach Aldersbach, um den von Josef Sailstorfer aus Neufraunhofen gestalteten neuen Altar feierlich einzuweihen. Ab dann ist der „Dom des Vilstals“ wieder für die Öffentlichkeit geöffnet und es können Gottesdienste abgehalten werden. Aber auch als Konzertbühne wird das imposante Gotteshaus sehr gerne genutzt. Den Anfang macht am 30. November der Visino-Chor Eggenfelden mit Händels „Messiah“, dem am 6. Dezember das Konzerthaus Blaibach mit Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium folgt.

bmr


GEMEINDE ALDERSBACH

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Es freut mich persönlich und für Aldersbach sehr, dass eines unserer Wahrzeichen der „Dom des Vilstals“: die Asamkirche / Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt - „runderneuert“ nach sechs Jahren wieder der Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Stolz bin ich darauf, dass der Gemeinderat zugestimmt hat, die Pfarrkirchenstiftung bei der Generalsanierung mit einer halben Million Euro zu unterstützen. Der Erhalt unserer Kulturdenkmäler liegt uns am Herzen! Schließlich gilt die von den Brüdern Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam mit Fresken und Stuck ausgeschmückte Pfarrkirche Aldersbach als eine der bedeutendsten im süddeutschen Raum.

Nicht nur die Einheimischen können Gottesdienste in der Asamkirche begehen, die prunkvolle Ausstattung bewundern oder Konzerte in dem einmaligen Ambiente erleben. Auch viele auswärtige Besucher werden Aldersbach wegen der sanierten Asamkirche als Ausflugsziel wählen. Wir freuen uns darauf, dass diese am Klosterareal, im Bräuseum mit sehenswerten Ausstellungen sowie im Bräustüberl und unseren Gastro-Betrieben eine gute Zeit verbringen werden.

Ihr Harald Mayrhofer
1. Bürgermeister Gemeinde Aldersbach