Ein bisschen genieren wir uns, es zuzugeben. Mit der Reaktion ist das ja immer so eine Sache. Schlimmstenfalls kommt etwas Nettes wie: „Es hat nichts mit dir zu tun, aber lass’ uns doch nur einfach Freunde sein.“ Wir wagen es dennoch: Wir sind verliebt in das Berchtesgadener Land!Nicht, weil der Watzmann von so mächtiger Statur ist. Auch nicht, weil die Rupertiwinkler Landschaft mit ihren sanften Hügeln ein bisschen wie das Gruppenbild mit Antlitzen junger Mädels ist, die ihre Näschen in ihren bildhübschen Gesichtchen neugierig in die Welt strecken. Und nicht, weil Saalach und Salzach vor Energie nur so sprudeln und strömen, Seen wie Königssee und Thumsee so unglaublich türkis glitzern, Höglwörth und Abtsdorf hingegen entspannte Gelassenheit verbreiten.Nicht wegen des Salzbergwerks, das von einer Zeit berichtet, in der der Landkreis noch Meer war, oder wegen der Alten Saline, wo sich seit 1850 ununterbrochen gigantische Wasserräder drehen. Und nicht wegen der vielen alten Gemäuer, Denkmäler und Funde aus längst vergangenen Tagen, die von der langen und spannenden Historie zeugen und regelrecht Geschichte atmen. Wir sind verliebt in das Berchtesgadener Land, weil es nicht das eine Detail oder die eine Attraktion gibt, sondern so vieles vereint. Und zwar in dieser facettenreichen Form erst seit 50 Jahren. Wir, das sind eingeborene Berchtesgadener und gebürtige Rupertiwinkler, eingefleischte Kurstädter mit und ohne Migrationshintergrund, Urhofhamer mit schwäbischem Anteil und sogar Franken und Nordlichter. Wir sind praktisch wie das Berchtesgadener Land, bunt, vielfältig, mit unterschiedlichen Ansichten. Wir sind die Familie, die intern hitzig streitet, um nach außen wie eine Mauer zusammenzustehen.Die Landkreisreform vor 50 Jahren war keine Liebesheirat, sondern die Bildung einer Zweckgemeinschaft von drei Partnern. Als Ménage- à-trois barg und birgt sie jede Menge Zündstoff, aber um es angelehnt an einen Berliner Bürgermeister mal ganz unverblümt zu sagen: Das Berchtesgadener Land ist schwierig, aber sexy. Und deshalb ist nicht nur die Redaktion der Heimatzeitung verliebt, sondern verlieben sich jedes Jahr Tausende von Besuchern in diesen Landstrich mit Wespentaille.In diesem Sinne : Prost auf die nächsten 50 Jahre! Ihre Redaktion
Klinikverbund als einer der größten Arbeitgeber der Region
Zwei Landkreise, sechs Standorte – Vorreiter bei Spitzenmedizin – eigenes Bildungszentrum
Sie reihen sich aneinander: Anton Georg, Hanna-Maria, Anja Elisa…Ein Name nach dem anderen, insgesamt 3.830. So viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt die Kliniken Südostbayern AG (KSOB). Rechnet man die der Tochtergesellschaften hinzu, sind es sogar rund 4.200. Sie alle sind im Jahresbericht der KSOB aufgeführt – als Zeichen der Wertschätzung. Denn, so Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher: „Medizin ist und bleibt sehr persönlich – Digitalisierung hilft viel, löst aber die Bedeutung der persönlichen Betreuung nicht ab. Es ist wichtig, dass wir jedem Patienten die entsprechende Betreuungsquote bieten, das können wir nur mit ausreichendem und qualifiziertem Personal“.
Der Klinikverbund ist einer der größten Arbeitgeber im südostbayerischen Raum. Er bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine ausgezeichnete Basis für ihre Karriere und Lebensplanung – und das in einem attraktiven Umfeld mit hoher Lebensqualität. Derzeit absolvieren bei den Kliniken Südostbayern außerdem rund 350 junge Frauen und Männer eine Ausbildung in den verschiedensten Berufszweigen, von Pflegefachmann/frau, Pflegefachhelfer/in, OTA, ATA, MFA der Kauffrau/-mann im Gesundheitswesen bis zum Fachlagerist/in. Exemplarisch für das enorme Wissens- und Weiterentwicklungspotenzial der Mitarbeiterschaft steht das eigene Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BiG) in Traunstein. Es steht für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen und damit nah am Menschen. Auch mit der Hochschule Rosenheim und der Ludwig-Maximilians-Universität München pflegen die Kliniken Südostbayern enge Kooperationen, bieten Stipendien und fachliches Mentoring.
Mehr Stärke durch Vernetzung
Bei der Gebietsreform vor 50 Jahren gab es im Landkreis Berchtesgadener Land drei eigenständige Krankenhäuser: in Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Freilassing. Seit 2009 gehören diese Standorte zu den Kliniken Südostbayern, einem starken Verbund, unter dem sich auch das Klinikum Traunstein, die Kreiskliniken Trostberg und Ruhpolding befinden. Von ihm profitiert die gesamte Region. Nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als größter Anbieter für Gesundheitsdienstleistungen. Jährlich nutzen rund 160.000 stationäre und ambulante Patienten die wohnortnahe, kompetente und umfassende medizinische Versorgung. Geboten wird ihnen ein breites und gleichzeitig hochspezialisiertes Spektrum moderner Behandlungen: von der Frühgeborenenversorgung bis zur Altersmedizin. Seit der Fusion waren die Kliniken Südostbayern mehr als einmal, und nicht nur in der Region, Vorreiter in Sachen Spitzenmedizin.
Krisenfest und zukunftsweisend
Das medizinische Leistungsportfolio der Kliniken Südostbayern wird permanent weiterentwickelt, auch Neuausrichtungen und Profilschärfungen aller Klinikstandorte gehören dazu. Dabei sind Patientensicherheit, medizinische und Prozessqualität ebenso wichtig wie die demographische Entwicklung der Bevölkerung und Erkrankungen. So wurde Ruhpolding bereits zum Schmerzzentrum umgewandelt und die Akutgeriatrie nach Trostberg umgesiedelt. Auch die Entwicklung hin zur Ambulantisierung von bislang stationären Leistungen wird immer wichtiger werden. „Die Pandemie hat bestätigt, es sind deutlich mehr Eingriffe ambulant möglich als bisher angenommen“, sagt Dr. Gretscher. Was die vergangenen Pandemiejahre ebenfalls verdeutlicht haben: Trotz enormer Herausforderung und Belastung stehen die Kliniken Südostbayern wirtschaftlich stabil da und sind investitionsfähig. Auf dieser Basis wird der Standort Traunstein nahezu vollständig erneuert und ist ein Neubau der Zentralklinik Berchtesgadener Land in Planung.
Alle Entwicklungen ermöglichen und tragen die vielen motivierten Mitarbeiter mit, die mit höchstem Einsatz rund um die Uhr medizinische Versorgung in den Landkreisen sicherstellen.
Das Personalmanagement wird daher weiterhin und zunehmend eine zentrale Rolle spielen und orientiert sich dabei umso mehr an den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mehr Selbstorganisation, Prozessworkshops und Schulungen sind hierbei nur einige von vielen Bausteinen. Auch der über die letzten Jahre begonnenen digitalen Neuausrichtung von Strukturen und Prozessen, insbesondere der patientenbezogenen, kommt in diesem Zusammenhang große Bedeutung zu. Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher: „Eine Pflegekraft soll so viel Zeit wie möglich am Patienten und im Dialog mit ihm verbringen können und nicht mit Bürokratie im Stationszimmer“.
WICHTIG
Liebe Bürgerinnen und Bürger, 50 Jahre ist es her, dass aus dem Landkreis Berchtesgaden, dem südlichen Teil des Landkreises Laufen und der kreisfreien Stadt Bad Reichenhall ein gemeinsames Berchtesgadener Land geworden ist. Es ist ein Landkreis mit vielen Unterschieden aber auch Gemeinsamkeiten. Ein Landkreis der Vielfalt und des Zusammenhalts. Vor allem aber ein Landkreis, auf den wir stolz sein können.
Wer die vergangenen 50 Jahre betrachtet, wird auf viele schöne Erinnerungen zurückblicken, aber auch auf schwierige Zeiten und große Herausforderungen. Eines war dabei stets klar: Wenn Hilfe gebraucht wird, halten wir zusammen. Darum bin ich überzeugt, dass wir auch nach den nächsten 50 Jahren auf einen einzigartigen und starken Landkreis Berchtesgadener Land stolz sein werden.
Ihr Landrat
Bernhard Kern