Nicht nur für Gewerbe-Ansiedlungen und die Schaffung bedeutsamer Freizeiteinrichtungen hat sich das Aus für den Bundeswehrstandort Passau-Kohlbruck im Nachhinein als Glücksfall erwiesen. Auch das Wohnen entwickelte sich in dem nach der Auflösung der Ritter-von-Scheuring-Kaserne neu entstandenen Stadtteil auf moderne und zugleich nachhaltige Weise in einem einzigartigen Wohlfühl-Ambiente in bisher nicht gekannter Weise. Pluspunkte sind die direkte Anbindung an Naturschutzflächen und der Aspekt der Verkehrsberuhigung. Spielstraßen haben hier Vorrang.
Freilich ist diese neue Siedlung auf dem Reißbrett entstanden. Aber sie wirkt keineswegs uniformiert. Dazu tragen die unterschiedlichen Häusertypen und -größen bei - vom Reihenhaus oder Doppelhaus in Massiv- oder Holzbauweise über individuell geplante Einfamilienhäuser, teils im Villenstil, bis hin zum zeitgemäßen Mehrfamilienhaus mit viel Wohnraum auf möglichst wenig Fläche, um die Versiegelung der Landschaft auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Alles in dem an den Neuburger Wald angrenzenden Wohnpark ist gut durchgrünt. Es gibt keinerlei Durchgangsverkehr. Gleich über zwei Buslinien ist er an das Städtische Omnibus-Netz angebunden, so dass die Stadtrandlage als keineswegs nachteilig empfunden wird und sich die Bewohner gleichsam mittendrin fühlen.
Die im Wohnpark an der südwestlichen Stadtgrenze lebenden Bürger profitieren von der guten Luft dort, die Grundlage für die Errichtung eines Lungensanatoriums in den Jahren 1925 bis 1927 gewesen ist. Erzählt wird darüber hinaus, dass Kohlbruck - erstmals 1711 erwähnt und einst zur früheren Gemeinde Haidenhof gehörig - ein bei den Passauer Stadtbewohnern beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet gewesen ist. Auch auf diesen Erkenntnissen basierend, war die am 1. November 1997 in Kraft getretene Verordnung über das Landschutzgebiet Kohlbruck nur eine logische Konsequenz. Im Folgejahr begann dann die Schaffung des Wohnparks.
- bp