Passau. Die schwere Stahltür zur Werkstatt steht offen. Sebastian Gruber prüft den Inhalt der meterlangen Kartons, die gerade per Spedition angeliefert wurden. „Das sind Raffstores für die großen Wohnzimmerfenster eines Einfamilienhauses. Elektrisch, mit Smart-Home-Anbindung“, erklärt der 37-Jährige. Gruber ist gelernter Schreiner – und seit wenigen Wochen Rollladen- und Sonnenschutztechnikermeister.
Seit 2006 arbeitet er im Familienbetrieb, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Und die Geschäfte laufen gut. Ein neunköpfiges Team betreut Kunden im Umkreis von rund 100 Kilometern rund um Passau. „Meine Eltern haben damals mit Innenjalousien und Markisen angefangen“, erinnert sich der Juniorchef, „und heute sind wir Vollsortimenter. Wir machen von Rollos über Sonnensegel bis hin zu Insektenschutzgittern alles, was man für einen Neubau, die Renovierung oder zur Nachrüstung im, am oder vor dem Haus braucht.“
Doch nicht nur der Sommer sorgt bei Gruber + Partner für volle Auftragsbücher. Der Fachbetrieb hilft auch dabei, Heizenergie effizient zu nutzen. Ganz ohne Eingriff in die Haustechnik. „Wer im Winter die Wärme länger in den Zimmern halten möchte, kann das zum Beispiel mit Plissees erreichen. Gleichzeitig dienen diese als Sicht- und Blendschutz und werten die Räume optisch auf“, so Gruber.
Überhaupt spielt das Design mindestens eine ebenso große Rolle wie der Schutz vor Umwelteinflüssen selbst. Und auch das will gut überlegt sein. „Die beste Zeit, um seinen Sonnenschutz zu planen, ist jetzt im Herbst, wenn man ihn eigentlich nicht braucht“, weiß Sebastian. „Dann kann man sich in Ruhe von uns über die Möglichkeiten beraten lassen – und dank der rechtzeitigen Montage direkt in die nächste Freiluftsaison starten.“
Mit Sebastians Meisterbrief hat der Generationswechsel im Familienbetrieb nun Fahrt aufgenommen, der Fortbestand des Unternehmens ist gesichert. „Auf jeden Fall für die nächsten 25 Jahre“, gibt er als Ausblick und fügt schmunzelnd hinzu: „Unser fünfjähriger Sohn will momentan noch kein Rollladenbauer werden – sondern, wie er sagt, ein richtiger Bauer.“ Uwe Kobler