Jacking. Jeden Tag mit Leuten zu tun zu haben, das macht Johanna Knott besonders Spaẞ: „Vor allem mit den Gästen hat man lustige Stunden.“ Seit 2006 ist sie Wirtin des Gasthofs Knott in Jacking in der Gemeinde Tiefenbach - und das bereits in dritter Generation. Denn die Erfolgsgeschichte des Gasthofs begann schon vor 125 Jahren. Im Dezember 1898 kaufte Michael Knott, der Großvater von Johanna Knott, das Anwesen. Zuvor war er als Hammerschmied in Tiefenbach tätig, wechselte dann aber sein Metier. Die Geselligkeit in der gemütlichen Stub'n der Knotts zog viele Männer an, nicht zuletzt wohl auch das Frischgezapfte der Brauerei Hacklberg. Stammtische gründeten sich, Vereine trafen sich im Gasthof zu Feiern oder zum Zusammensitzen. Einer, der noch seinen festen Platz im Gasthaus hat, ist der 1924 gegründete Jackinger Trachtenverein mit seinem Trachtenstüberl.
Obwohl er der jüngste von 13 Geschwistern war, übernahm Johann Knott ab 1958 den Gasthof zusammen mit seiner Frau Franziska. Zu ihren Anfangszeiten stand das Biertrinken noch im Vordergrund, weiß Johanna Knott. Erst als Holzhauer und Arbeiter aus dem nahegelegenen Sägewerk anfragen, ob sie auch in der Mittagspause eine Mahlzeit bekommen könnten, kochte Franziska Knott einen Mittagstisch für ihre Gäste mit. Sie war es auch, die jahrzehntelang Gemüse im Garten rund um den Gasthof anbaute und die Streuobstwiese pflegte. „Das war ihre Auszeit“, erinnert sich die heutige Wirtin an ihre Mutter. Eine kleine Landwirtschaft mit Rinder, Schweinen und Hühner komplettierte den Hof. Die drei Kinder der Wirtsleute, Johanna, Franziska und Johann wachsen im und mit dem Gasthaus auf.
Mitte der 1990er renovierte die Familie, baute den Saal für bis zu 250 Gäste an. Seither fanden und finden auch immer wieder Veranstaltungen und Versammlungen von Betrieben und Vereinen statt, vom Konzert über die Hochzeit bis zum Kabarett ist alles dabei. So durfte Johanna Knott in den vergangenen Jahren schon einige, heute berühmte Humoristen begrüßen, darunter Monika Gruber, Wolfgang Krebs und Martina Schwarzmann. In diesem Jahr heißt die Wirtsfamilie zum Beispiel noch Django Asül und Chris Boettcher mit ihren lustigen Programmen willkommen. Jazzfreunde bekommen beim Jazz-Frühschoppen im Hofgarten mit der Band Route 66 zum kulinarischen Schmankerl auch ein besonderes Musikalisches serviert.
Und der Gasthof wächst weiter: Über dem Saal entstanden Ende der 1990er Gästezimmer, die nach und nach ausgebaut werden. 2006 übernahm Johanna Knott den Gasthof von ihrem Vater, aber die Geschwister sind und bleiben wichtige Unterstützer der Erfolgsgeschichte. Ihr Bruder Johann kümmert sich viel um die Außenanlagen wie den Biergarten. Die Schwester Franziska unterstützt in der Küche den Betrieb - und ist dort auch für den berühmten Schweinebraten verantwortlich. „Der wird noch gemacht wie bei der Mama“, verrät Wirtin Johanna Knott. Das Geheimnis: Die knusprige Kruste entsteht im alten Holzofen, den ihre Mutter trotz neuer Küche unbedingt stehen lassen wollte: „Der gehörte für sie einfach in jede Küche.“ Neben dem beliebten Schweiners, Rehbraten, Zander und anderen bayrischen Schmankerl hat die Küche mittlerweile auch vegetarische und vegane Mahlzeiten auf der Speisekarte, die im Sommer auch im Biergarten serviert werden. Tagsüber spendet der wild aufgegangene Marillenstrauch Schatten - abends taucht die Lichterkette in der fast 50 Jahre alten Kastanie den Biergarten in ein gemütliches Ambiente. Wer den Biergarten betritt, geht durch ein Holztor, das aus alten Balken aus dem 2011 renovierten Dachstuhl besteht. So spiegelt sich die Geschichte des Gasthauses auch heute noch im Erscheinungsbild wider. Da wundert es keinen Gast, dass der Gasthof Knott vor einigen Jahren als eines der 100 besten Gasthäuser Bayerns ausgezeichnet wurde.
Gasthof Knott
Oberjacking 1
94113 Tiefenbach
+49 (0)851 956480
info@gasthofknott.de