Fürstenzell. Einen stetigen Wandel hat das Kaufhaus Zöls im Herzen Fürstenzells in den 120 Jahren seit seiner Gründung durchlaufen - ähnlich den Schwerpunkten im Sortiment, der Welt des Sports und der Mode. Der Familienbetrieb, 1902 als Kramerladen zur Nahversorgung der Bevölkerung und als Tankstelle entstanden, gilt heute bei Kunden aus Nah und Fern als beliebtes Einkaufsziel mit Spezialisierung auf besondere Sparten. Was seit den Anfängen unverändert beibehalten worden ist, sind die persönliche, unaufdringliche und kompetente Beratung mit individuellem Service.
„Wir legen den Fokus auf qualifizierte Mitarbeiter und auf ein gutes, vertrauensvolles Betriebsklima", betont Martin Zöls, Inhaber in der vierten Generation. So ist es kein Wunder, dass nicht wenige „Zölsianer" der Firma am Fürstenzeller Marktplatz seit mehreren Jahrzehnten die Treue halten - ein Aspekt, den gerade auch die vielen Stammkunden von Zöls aus der Marktgemeinde und der ganzen Region überaus schätzen. "40 Jahre Betriebszugehörigkeit ist bei uns keine Seltenheit", erklärt der Chef, der auf Anhieb einige Namen von Personen nennen kann, die seit Beginn ihrer Ausbildung bis zum Eintritt in das wohlverdiente Rentnerdasein zur Zöls-Unternehmensfamilie gehört haben, wo man ausnahmslos Qualität kauft - seit jeher und in allen Bereichen. Der Vorteil des starken Stammes in der Belegschaft: Die Verkaufsberater kennen die meisten Kunden und deren Vorlieben.
Knapp 50 Mitarbeiter zählt Zöls im Jubiläumsjahr 2022, in dem sich der einstige Kramerladen mit Poststation als modernes Kaufhaus präsentiert. Getreu dem Sprichwort, ,,wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit", haben sich die Betreiber mit ihrer Produktauswahl immer den Änderungen bei Bedarf und Bedürfnissen der Kunden angepasst und eine entsprechende Spezialisierung vorgenommen. So überdauerte Zöls bewegte Zeiten. In den Gründerjahren waren es Dinge für den täglichen Ve- rund Gebrauch, darunter sogenannte Kurzwaren. Mit wachsender Mobilisierung und Motorisierung gab es eine kleine Tankstelle. Schon zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das ursprüngliche Stammgebäude zu klein und durch ein neues Geschäftshaus ersetzt. Das vielzitierte ,,Wirtschaftswunder" hatte auch vor Fürstenzell nicht Halt gemacht.
Doch wegen des wachsenden Konsums der Bevölkerung platzte auch diese Immobilie schon sehr rasch aus allen Nähten, zumal Zug um Zug Angebote aus dem Bau- und Sanitärhandel das Portfolio von Zöls ergänzt hatten. Auch die angebauten Hallen reichten bald nicht mehr aus, so dass eine erneute Erweiterung fällig wurde. 1972 ließ die Familie Zöls ihren großdimensionierten Neubau einweihen, mit dem eine Ausdehnung der Verkaufsfläche auf weit über 2000 Quadratmeter verbunden war. Hinzukamen Lagerhallen mit rund 1500 Quadratmetern Fläche. Es gab fast nichts, was es nicht gab beim Zöls. Das Sortiment umfasste damals neben Lebensmitteln, wie zur Gründerzeit, auch Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Sanitärprodukte und Bauwaren sowie Spielwaren und Sportartikel. Letztere haben sich zum bis heute stabilen Hauptstandbein entwickelt.
Immer wieder zwangen einschneidende Veränderungen am Markt die Betreiber des Kaufhauses Zöls zur Abstimmung der Warenpalette auf die sich wandelnde Kundennachfrage. Nicht zuletzt infolge des enormen Verdrängungswettbewerbs im Bausektor sahen sich die Verantwortlichen der Firma 1998 dazu veranlasst, den Handel mit Bauelementen und Sanitärausstattung aufzugeben. Stattdessen wurde mit Blick auf die gestiegene Nachfrage das Angebot an Sportartikeln wesentlich erweitert. 2002 geht als das Jahr mit einem der größten Einschnitte bei der Sortimentsgestaltung in die Zöls-Historie ein, als schweren Herzens die Trennung von der Haushaltswarenabteilung erfolgte. Damit war jedoch ausreichend Raum vorhanden für eine absolute Neuerung im Haus. Vor zwei Jahrzehnten schlug die Geburtsstunde der attraktiven Modeabteilung für Damen und Herren.
Der Erfolg hat den Zöls-Strategen immer Recht gegeben-so auch in dieser Sparte, so dass schon 2010 die kleine, feine Modewelt um weitere 300 Quadratmeter Verkaufsfläche mit den aktuellen Trends für textilen Chic namhafter Designer vergrößert worden ist. Martin Zöls bekundet daher, dass sein Betrieb aufgrund der über 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche für Mode und Sport eigentlich längst nicht mehr das einstige Kaufhaus der Gründerväter abbildet, sondern sich als modernes Einkaufsziel mit Einzugsgebiet weit über die Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinaus präsentiert. Den richtigen Begriff für seine Firma hat er noch nicht gefunden, aber der Chef ist überzeugt, dass sein ,,Kaufhaus Zöls" zu den Größten in der Region zählt vor allem auch wegen der riesigen Ofen-Abteilung mit Produkten renommierter Hersteller aus dem Inund Ausland.
„Es lebe der Sport" - dieses aus dem Song eines bekannten österreichischen Liedermachers bekannte Motto gilt für das erste Obergeschoß bei Zöls, das ihm das Prädikat ,,Kaufhaus der Spezialisten" verleiht. Laufsportler finden hier auch dank Hightech-Analyse-Geräten - darunter das „Achillex-System" - ein perfekt auf ihren Körper abgestimmtes Equipment ebenso wie Wintersportler, für die dank der individuellen Skischuh-Anpassung Schmerzen durch Druckstellen längst der Vergangenheit angehören. Kein Wunder, denn Inhaber Martin Zöls selbst ist leidenschaftlicher Sportler und regelmäßig sowohl auf vielen Laufrouten als auch auf zahlreichen Alpin-Pisten anzutreffen. Beratungskompetenz bei Zöls basiert somit immer auch auf ganz persönlichen Praxis-Erfahrungen. - bp