Mauth. Einige Jahre ist es her, dass die Jugendherberge in Mauth geschlossen wurde. Das Gebäude stand danach einige Zeit leer. Doch schon bald entwickelten sich die ersten Nutzungsideen für das große, am Ortsrand ruhig gelegene Haus: Die Gemeinde Mauth kaufte das Gebäude vor einigen Jahren an und sorgte dafür, dass dort zunächst eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge durch den Kreiscaritasverband eingerichtet wurde.
Die Nutzung der Jugendherberge in diesem Zusammenhang beschränkte sichauf4Jahre,dochdarüber hinaus hatte die Gemeinde noch viel mehr vor mit dem Gebäude. Schon früh war der Gedanke aufgekommen, vor Ort eine Möglichkeit zu schaffen, damit auch die älteren Gemeindebürger, die nicht mehr alleine wohnen konnten, weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld und der Dorfgemeinschaft bleiben, anstatt in Altenheime im ganzen Landkreis ziehen zu müssen. Dass sich auch die Bevölkerung eine solche Einrichtung wünscht, wurde dann auch durch eine statistische Bedarfsanalyse bestätigt. Damitwarder Grundstein für das Projekt Seniorenwohnen gelegt: Nach dem Ende des Pachtvertrages mit der Caritas wurde die Jugendherberge zu elf barrierearmen Wohneinheiten umgebaut. Dazu kommen ein Aufzug, der die Bewohner vom Keller bis zum ersten Stock bringt, zwei Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume, ein Besucherzimmer, in dem auch weitere angereister Besuch der Bewohner übernachten kann, elf breite Parkplätze vor dem Haus sowie ein barrierearmer Außenbereich mit ebenen Gehwegen und Ruhebänken. Klar abgrenzen kann man die Einrichtung aber auch von Pflegeheimen: Hier geht es nämlich in erster Linie darum, die Selbstständigkeit in der Gemeinschaft zu erhalten. Natürlich können die Bewohner aber auch Pflegeangebote in Anspruch nehmen, welche aber individuell organisiert werden.
Selbst für ambulante Pflege vor Ort wären Räume in Dachgeschoss vorhanden, falls die Nachfrage der Bewohner danach steigen würde. „Auch die bereits eingezogenen Bewohner sind begeistert von der Einrichtung“, berichtet Ralph Vernay, dessen Mutter in einer der Wohnungen lebt, „Alleine schon die Idee ist super und die Umsetzung umso besser“. Diese Begeisterung für das Projekt teilt auch die Regierung von Niederbayern, welche zusammen mit dem Amt für ländliche Entwicklung das Projekt mit Mitteln des Freistaates Bayern gefördert hat. Besonders positiv wurde dabei die Freistellung vom Baumbestand hinter dem Gebäude gewertet, denn dadurch werde die Einrichtung mit Licht durchflutet und es entstehe ein verbesserte Lebensqualität für die Bewohner. Damit erweist sich das Projekt als Erfolg auf ganzer Linie, was auch durch den Andrang aus der Bevölkerung bestätigt wird: Es gibt bereits eine Warteliste, wenn wieder Wohnungen zur Verfügung stehen. gar