Seit 75 Jahren fertigt die MAFO Systemtechnik AG Bauteile und Systeme aus Metall für Industrie und Gewerbe. Die Spezialität des Unternehmens ist es, die unterschiedlichen Fertigungsverfahren Giessen, Fräsen/Drehen, Kanten/Biegen und Schweissen unter einem Dach zu vereinen und sicher zu beherrschen. So können spezifische, wirtschaftliche Lösungen aus einem Guß für individuelle Anforderungen angeboten werden.
Firmengeschichte
Der Betrieb MAFO war 1949 von Gustav Adolf Kuhn gegründet worden als Betrieb zur Herstellung von Geräten, Werkzeugen und Maschinen für die hochsensible Glasproduktion. Am 17. November 1949 wurde der Betrieb in einer einfachen Halle, die gegenüber dem Bahnhof errichtet worden war, mit vierzehn Mitarbeitern und gebrauchten Maschinen aufgenommen. 1952 wurde eine zweite Halle fertiggestellt und ab jetzt deutschlandweit die ersten Formenwerkzeuge für Fernsehröhren hergestellt, drei Jahre später die Maschinen für deren vollautomatische Fertigung. Wer Laborglas, Elektroglas, Glasgegenstände für optische, pharmazeutische, chemische Zwecke oder den täglichen Gebrauch herstellen wollte, benutzte Spezialmaschinen und Stahlformen aus Teisendorf. Mit der Gründung einer eigenen Gießerei 1964 schuf man die Möglichkeit, Spezialgusseisen, dass den hohen thermischen Anforderungen beim Glaspressen genügt, selbst zu entwickeln. Der plötzliche Tod des Firmengründers Gustav A. Kuhn 1982, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in den 1970ern, die technische Revolution bei der Fernsehkonstruktion hin zum Flachbildschirm und die Verlagerung der Glasindustrie ins Ausland führten das Teisendorfer Vorzeigeunternehmen in turbulente Zeiten bis zum Verkauf und zur Insolvenz. 2002 wurde es als MAFO Systemtechnik GmbH & Co neu gegründet und komplett neu ausgerichtet mit den Geschäftsbereichen: Mechanische Fertigung, Giesserei und Schweißbaugruppen. 2007 erfolgte die Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft MAFO Systemtechnik AG, an der die Mitarbeiter zu 22 Prozent beteiligt waren. Mit dem Bau zweier neuen Produktionshallen 2008 und 2018 wird das Unternehmen auch von der Infrastruktur her zukunftsfähig ausgerichtet.
Heute ist die Mafo ein gefragtes Unternehmen für Produkte in unterschiedlichsten Branchen. So bezieht die Firma Probat, Weltmarktführer bei Kaffeeröstanlagen, den Großteil ihrer benötigten Gussteile von MAFO, für die Firma Brückner Maschinenbau, Weltmarktführer bei Folienstreckanlagen werden hier Baugruppen gefertigt, ebenso wie für die Firma Krones, Weltmarktführer für Getränkeabfüllanlagen. Seit 2014 stellt man bei MAFO Sicherheitskäfige für den GT-Rennsport an. Auftraggeber ist die Firma Audisport. Nicht zu vergessen die Serienfertigung von Heckauslegern für KTM Motorrad. Weitere MAFO-Produkte sind Anlagen zum Vakuumieren von Lebensmitteln oder Harvesterköpfe für Holzerntemaschinen.
Fach-Nachwuchs aus dem eigenen Haus
„Ohne Nachwuchs keine Zukunft“. Damit dies so ist, setzt man bei der MAFO-Systemtechnik schon länger auf Ausbildung als Teil einer nachhaltigen Personalstrategie. Nachwuchskräfte werden hier in vier Fachrichtungen ausgebildet, und zwar Zerspanungsmechaniker, Konstruktionsmechaniker, Gießereimechaniker (Fachrichtung Handformguss) und seit 2022 auch Industriekaufmann. Selbstverständlich stehen die technischen Ausbildungsberufe auch jungen Technikinteressierten Frauen offen. Für jede Fachrichtung bietet der Betrieb jährlich bis zu vier Ausbildungsplätze an. Ausbildungsleiter Dieter Tartler hat den Nachwuchs unter seiner Obhut. Die Ausbildung beginnt in der Lehrwerkstatt, wo die Azubis die ersten Kontakte mit dem Material, dass sie später bearbeiten werden, haben und wo sie Handgriffe und Grundlagen ihres zukünftigen Berufs – feilen, bohren, fräsen, drehen – lernen. Erst wenn alles sitzt, geht es in den Betrieb und die Spezialisierung. Seit Kurzem bietet die MAFO auch eine sportbezogene Ausbildung in ihrem Unternehmen an. In enger Kooperation mit dem Bayerischen Ringerverband bietet sich hier die Möglichkeit für Schulabgänger, Spitzensport und Arbeit zu kombinieren.„Die Kombination, Spitzensport auf einem hohen Level ausführen zu können und gleichzeitig eine Topausbildung zu genießen, ist für junge Menschen eine großartige Chance“, so Karl-Heinz Schörghofer, Vorstand der MAFO Systemtechnik AG.
Zukünftige Entwicklung der MAFO
Nach dem Motto „Stillstand bedeutet Rückschritt“ bemüht sich die MAFO um eine ständige Weiterentwicklung, mit dem Ziel, als Technologiebetrieb zum Systemlieferanten der Kunden zu werden. Denn das Unternehmen beherrscht den gesamten Prozess, von der Beschaffung über die Fertigung mechanischer Komponenten bis zur Montage kompletter mechanischer und elektromechanischer Baugruppen. Diese Fähigkeiten sollen weiter ausgebaut werden, um in Zusammenarbeit und im Auftrag des Kunden ganze Maschinen und Anlagen zu bauen. Hohe Flexibilität, der direkte Kundenkontakt, ständige Verbesserungen und Weiterentwicklungen im Produktionsprozess, Schulung der Mitarbeiter und ein ausgeklügeltes Qualitätsmanagement sind Bausteine auf diesem Weg. Durch die Einführung eines Umweltmanagementsystems bis Ende 2024 sichert das Unternehmen auch die Umweltverträglichkeit von Prozessen und Produkten. Die MAFO Systemtechnik AG fühlt sich für die Zukunft gut gerüstet.
Tag der Offenen Tür zum 75-jährigen Jubiläum
Die MAFO feiert in diesem Jahr das 75-jährige Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, den 27. April. Dazu ist die ganze Bevölkerung eingeladen. Zwischen 10 und 16 Uhr kann der Betrieb besichtigt werden. Für das leibliche Wohl sorgt die JFG Teisenberg. Auch die Lebenshilfe Piding wird dabei sein. M. Konnert